Bandmanagement
Übersicht
SEP sesam bietet eine effiziente Verwaltung von Sicherungsmedien für alle gängigen physischen Medientypen (Festplatte, Band und Cloud (Objekt)-Speicher). Insbesondere bietet es einige spezielle Bandverwaltungsaufträge und Funktionen für Bandspeicher.
Alle Bandverwaltungsvorgänge werden im Audit-Protokoll aufgezeichnet. Einzelheiten finden Sie unter Audit-Protokollierung.
Fachbegriffe
- In einer Bandbibliothek mit Barcode-Unterstützung können Barcodes anstelle von Band-Labels verwendet werden.
- Das Inventar speichert die Liste der bekannten Bänder (und deren Statusinformationen) und wird von einem Prozess namens Archivabgleich überprüft. Dieser vergleicht die Bandmedien im Lader mit der SEP sesam Medienarchivdatenbank.
- Ein Sicherungssatz ist ein Satz von Daten, wie z.B. Dateien und Verzeichnisse, der durch eine Sicherung oder Migration auf ein Sicherungsmedium kopiert wird. Der Zeitraum, für den ein Sicherungssatz aufbewahrt wird, wird durch die Aufbewahrungszeit (EOL) definiert. Sie können Sicherungssätze nach Abschluss der Sicherung überprüfen, indem Sie eine Folgeaktion konfigurieren.
- Ein Bandlaufwerk ist ein Gerät, das zum Lesen und Schreiben von Daten auf ein Band verwendet wird. Es kann sich um eigenständige Laufwerke oder um Laufwerke in einer Bandbibliothek handeln.
- Band-Labels werden zur eindeutigen Identifizierung eines Bandes verwendet. Jedes Medium (eine Bandkassette oder ein virtuelles Band) erhält eine eindeutige Kennzeichnung, die während der Initialisierung an den Anfang eines Mediums geschrieben wird. Das Label besteht aus dem Poolnamen (z.B. DAY, WEEK, MONTH) und einer fünfstelligen Nummer, die von SEP sesam automatisch jedem Medium im ausgewählten Pool zugewiesen wird. Siehe Prüfen und Beschriftung (Label) von Bandmedien.
Funktionen
Einige wichtige Funktionen sind:
- Schutz vor dem Überschreiben von Sicherungssätzen mit abgelaufener Aufbewahrungszeit, wenn sie Teil einer Sicherungskette sind, mit einer abhängigkeitsbasierten Aufbewahrungsstrategie, die von der automatischen Aufbewahrungsverwaltung durchgeführt wird.
- Medienpools, die es Ihnen ermöglichen, große Mengen von Medien nach Ihren Bedürfnissen zu gruppieren, ohne sich um jedes einzelne Medium kümmern zu müssen.
- Reservepools (SPARE) verhindern fehlgeschlagene Sicherungen aufgrund fehlender Medien.
- Erfassung und Verfolgung aller Medien und ihres Status: belegte Kapazität, EOL, benutzerdefinierter Schreibschutz, etc.
- Unterstützung von Barcodes.
- Die Medienauswahl wird durch das Setzen von Terminen ausgelöst, die Medienauswahlstrategien ausführen, Medien reinitialisieren, und Medien für geplante Sicherungen vorbereiten. Siehe Erstellung eines Medientermins.
- Unterstützung für EOM (End of Media): SEP sesam fordert automatisch neue Medien aus dem entsprechenden Medienpool an, wenn das Band voll ist.
Medientypen
Um alle Medientypen zu sehen, die in SEP sesam definiert sind, klicken Sie in der GUI-Menüleiste auf Konfiguration -> Medientypen.
Die Tabelle zeigt eine Auflistung aller in SEP sesam definierten Medientypen. Die in schwarzer Schrift erscheinenden Einträge sind die zur Zeit allgemein verwendeten Medientypen. Diese wurden schon bei der Installation von SEP sesam in der Datenbank hinterlegt. Die benutzerdefinierten Medientypen werden in blauer Schrift angezeigt.
- Medientyp: SEP sesam interne Bezeichnung des Medientyps.
- LW-Typ (Laufwerkstyp): SEP sesam interne Laufwerkstypen.
- Kapazität: Zeigt die Speicherkapazität der zulässigen Medien und Laufwerkskombinationen an. Diese Kombination bestimmt, welche Medien in welche Laufwerke eingelegt werden können.
Konfiguration eines Bandspeichers
SEP sesam kann Speicherhardware in Ihrer Umgebung erkennen und automatisch konfigurieren, wenn die Hardware unterstützt und vom Betriebssystem erkannt wird (sie muss im Gerätemanager des Betriebssystems aufgelistet sein) und der SEP sesam Server oder Remote Device Server installiert ist. Eine Liste der unterstützten Hardware finden Sie unter Supported Storage Hardware.
Es gibt bestimmte Arten von Ladern (auch Bandbibliothek oder Autoloader genannt), bei denen die Verbindung zwischen Lader und Laufwerken nicht automatisch erkannt werden kann. Sie müssen solche Geräte manuell überprüfen und konfigurieren. Sie müssen auch jedes Sicherungsgerät, das nach der SEP sesam Installation angeschlossen wird, manuell konfigurieren. Details dazu finden Sie unter Konfiguration eines Laders.
Konfiguration eines Mediapools
Beim Konfigurieren von Ladern richten Sie einen Medienpool ein, der für die direkte Sicherung auf Bänder verwendet wird. Alle von SEP sesam verwalteten Bänder gehören zu einem bestimmten Medienpool. Sobald ein Pool konfiguriert ist, sind vier Reiter in den Medienpool-Eigenschaften verfügbar. Details zur Konfiguration eines Medienpools finden Sie unter Konfigurieren eines Medienpools.
- Medienpool
- Hier werden die Laufwerksgruppe und die Einstellung der Aufbewahrungszeit [Tage] angezeigt. Die Aufbewahrungszeit eines Medienpools wird als Grundlage für die Bestimmung des Ablaufdatums (EOL) der gesicherten Daten verwendet. Die Aufbewahrungszeit wird auf alle Bänder im gleichen Medienpool angewendet. Während der Aufbewahrungszeit überschreibt SEP sesam die Daten auf dem Band nicht. Die Bandmedien-EOL folgt einer anderen Logik als die der einzelnen Sicherungssätze, die in einem Datenspeicher gespeichert sind: das Band wird erst wiederverwendet, wenn alle Sicherungsätze darauf abgelaufen sind. Für weitere Einzelheiten siehe den Abschnitt Bandverfügbarkeit und Datenschutz weiter unten.
- Lesbarkeitstest
- Dieser Test dient dazu, die Lesbarkeit der Daten auf dem Band und ihre Struktur zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Sicherungssätze auf dem Band in der Datenbank erfasst werden und umgekehrt. Einzelheiten finden Sie unter Konfiguration eines Lesbarkeitstests.
- Verschlüsselung
- SEP sesam bietet native Unterstützung für die Verwaltung von LTO-Hardware-basierter Verschlüsselung durch Aktivierung der LTO-Verschlüsselung von Bandlaufwerken auf der Ebene des Medienpools. Für Details siehe LTO Verschlüsselung und Verschlüsselungs-Supportmatrix.
- Optionen
- Diese Einstellungen steuern die Verwendung und gemeinsame Nutzung von Medien in Medienpools. SEP sesam wählt automatisch die am besten geeigneten Medien für die Sicherung aus, basierend auf der Get_oldest-Strategie. Sie können festlegen, wie Medien für die Sicherung basierend auf den Kriterien für die Medienzuordnung ausgewählt werden, einschließlich der Verwendung aller geeigneten Medien für die Sicherung (unbekannte Medien und/oder Medien mit abgelaufener EOL) und der Verwendung von Medien aus dem SPARE- (falls konfiguriert) und/oder einem anderen Pool.
Get_oldest-Richtlinie
Wenn ein einzelner Medienpool mit einem Medientermin oder Zeitplan verknüpft ist, wird immer die Richtlinie GET_OLDEST (ermittele ältesten) angewendet. Dadurch bleiben die Daten auf den Medien so lange wie möglich erhalten.
Falls der Medientermin ein bestimmtes Label enthält, wird das System versuchen, dieses zu finden und in ein Laufwerk zu laden. Es ist dafür zu sorgen, dass das betreffende Medium sich auch im Lader/Laufwerk befindet, da ansonsten die Sicherung blockiert wird.
Die Strategie GET_OLDEST bestimmt, welches Medium als nächstes zu verwenden ist. Bevorzugt werden Bandmedien nach folgenden Kriterien:
- Medien mit abgelaufener Medien-EOL (abgelaufener EOL aller Sicherungssätze auf dem Band).
- Die ältesten Medien - Medien mit dem ältesten Gesperrt bis-Datum im Medienpool.
- Medium darf nicht schreibgeschützt (gesperrt) sein.
Reservepool (SPARE)
Ein Reservepool ist ein Medienpool, den Sie konfigurieren können, um die gemeinsame Nutzung von Reservemedien in verschiedenen Medienpools zu ermöglichen. Reservepools werden von Medienterminen verwendet, wenn auf Medien aus dem eigentlichen Pool nicht zugegriffen werden kann. Reservemedien werden automatisch aus dem kompatiblen Reservepool in den Pool verschoben, auf den die Sicherung gerade zugreift, so dass der Administrator nicht eingreifen muss, wenn die Medien nicht verfügbar sind. Die Migration von Reservemedien in die Arbeits-Pools führt zu einer dynamischen Vergrößerung des Medienpools, abhängig von der Menge der zu sichernden Daten. Die Verwendung von Reservepools ist optional.
Ein Reservepool hat einige Eigenschaften, die Sie beachten sollten, bevor Sie ihn verwenden.
- Der Name eines Reservepools muss mit SPARE_ beginnen.
- Jeder Laufwerkstyp benötigt einen eigenen kompatiblen Reservepool mit freien Medien.
- Er unterscheidet sich von einem normalen Pool und sollte nicht für die Zuweisung verwendet werden.
- Sie können keine geschützten Medien in einen Reservepool verschieben.
Medien werden bei zwei Gelegenheiten zwischen einem regulären und einem Reservepool verschoben:
- Wenn es keine freien Medien mehr im regulären Pool gibt, weist SEP sesam Medien aus dem Reservepool zu und verschiebt sie in den regulären Pool.
- Wenn alle Daten auf dem Datenträger ablaufen (und der Datenträger sich in einem regulären Pool befindet), können Sie ihn manuell in den Reservepool verschieben. Löschen Sie das Medium aus dem regulären Pool und fügen Sie es dann über die Initialisierung oder den Archivabgleich dem Reservepool hinzu.
Weitere Details zur Konfiguration eines Reservepools finden Sie unter Konfiguration von Medienpools - Reservepool.
Bandverwaltung
Die von SEP sesam verwendeten Bänder gehören immer zu einem der Medienpools. Sie werden in der Ansicht Komponenten -> Bänder -> Medien und Medienpools angezeigt.
- In diesen Ansichten können Sie neue Bandmedien hinzufügen, Bänder migrieren, Bänder löschen und die Medien-EOL ändern.
- In dieser Ansicht werden alle Medien in einem Medienpool angezeigt, unabhängig von ihrem Geladen- oder Nicht-geladen-Status (in das Bandlaufwerk geladen oder aus dem Bandlaufwerk entladen).
Initialisierung von Medien
Sie müssen Medien (Bandkassetten, Wechsellaufwerke usw.) initialisieren, bevor Sie sie für die Sicherung verwenden. Wenn Sie jedoch neue Medien mit den Optionen Ohne Initialisierung übernehmen und Nächste Nummer automatisch vergeben hinzufügen, ist die Initialisierung der Medien als separater Schritt nicht erforderlich. SEP sesam initialisiert neue Medien automatisch, wenn sie für eine Sicherung ausgewählt werden.
Der Initialisierungsprozess schreibt eindeutige Identifikationsinformationen auf die Medien, die von SEP sesam für Sicherungs- und Rücksicherungsvorgänge verwendet werden. Das Identifikations-Label wird während der physischen Initialisierung am Anfang des Mediums platziert und dient zur Identifikation während der Sicherung und Rücksicherung. Diese Information wird in die SEP sesam Datenbank eingetragen. SEP sesam verfolgt alle Medien, die in Bandbibliotheken geladen sind, und deren Status.
Anmerkung | |
Bei neuen LTO-9 Bändern kann es zu Sicherungsfehlern oder eingeschränktem oder fehlendem Zugriff kommen, oder SEP sesam kann sie nicht in das Bandlaufwerk laden.
Bevor Sie neue LTO-9-Bänder in SEP sesam verwenden können, müssen diese einmalig initialisiert werden. Die Initialisierung kalibriert die Bänder. Dabei werden die Bedingungen im Rechnerraum (Temperatur und Luftfeuchtigkeit) berücksichtigt, da nur die Kalibrierung im Zielrechnerraum den Lese- und Schreibdurchsatz des Bandes optimiert. Weitere Informationen finden Sie unter Probleme mit LTO-9 Bändern. |
Um Medien zu initialisieren, gehen Sie zu Aktivitäten -> Sofortstart -> Medienaktion. Wählen Sie Medienaktion Initialisierung, wählen Sie den Medienpool und das zu initialisierende Medium. Klicken Sie auf OK, um die Initialisierung des Mediums zu starten. Die Initialisierung von Medien kann auch so konfiguriert werden, dass sie automatisch abläuft. Weitere Informationen finden Sie unter Initialisieren von Medien.
Aufnahme neuer Medien
Wählen Sie den Medienpool aus, dem Sie die Medien hinzufügen möchten: Klicken Sie in Komponenten -> Medienpools mit der rechten Maustaste auf den zuvor erstellten Bandmedienpool und klicken Sie auf der Schalter Neues Medium. Im Fenster Neuaufnahme eines Mediums geben Sie den entsprechenden Mediapool, das Laufwerk und den Typ an. Standardmäßig sind die Optionen Ohne Initialisierung übernehmen und Nächste Nummer automatisch vergeben ausgewählt, so dass SEP sesam eine fortlaufende Nummer für das Label bestimmen, die Kassette initialisieren und das Medium zur Datenbank hinzufügen kann.
Hinweis | |
Wenn Sie eine große Anzahl von Bändern auf einmal einem Lader hinzufügen, verwenden Sie die automatische Methode. Füllen Sie das Magazin mit Rohmedien und gehen Sie dann zu Auswahl -> Lader, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ziellader und wählen Sie Archivabgleich. Details finden Sie unter Durchführen eines Archivabgleichs. |
Archivabgleich: Automatische Neuaufnahme eines Bandes
Ein Archivabgleich ist immer dann erforderlich, wenn sich der Inhalt Ihres Laders geändert hat. Typischerweise müssen Sie einen Archivabgleich immer dann durchführen, wenn neue Medien oder gebrauchte Medien, die noch nicht von SEP sesam registriert (initialisiert) wurden, eingelegt werden, um nicht erkannte Bänder zu identifizieren. Details dazu finden Sie unter Durchführen eines Archivabgleichs und Prüfen und Beschriftung (Label) von Bandmedien.
Migrieren von Medien
Die Migration erstellt eine identische Kopie der Sicherungssatz-Daten in einem neu erstellten Sicherungssatz. Sie ist nur verfügbar, nachdem eine Sicherung durchgeführt wurde. Sie können entweder die Originalmedien oder die Kopien an einen Sicherungsort auslagern, um die Daten langfristig aufzubewahren, und den anderen Satz von Medien für Rücksicherungszwecke vor Ort behalten. Weitere Informationen finden Sie unter Konfiguration einer Migration.
Lesbarkeitstest
Der Test dient der Überprüfung der Lesbarkeit der Daten auf dem Band und seiner Struktur. Die Prüfung besteht darin, die Daten auf dem Bandmedium blockweise zu lesen und die Struktur des Bandes zu überprüfen und aufzuzeichnen. Außerdem wird geprüft, ob alle Sicherungssätze auf dem Band in der Datenbank erfasst sind und umgekehrt.
- Der Lesbarkeitstest kann auf der Ebene des Medienpools eingerichtet, durch einen speziellen Medientermin konfiguriert oder sofort gestartet werden. Details dazu finden Sie unter Konfigurieren eines Lesbarkeitstests.
- Der Lesbarkeitstest kann nur angewendet werden, wenn die EOL des Datenträgers noch nicht abgelaufen ist. Der Test ist nicht auf EOL-freie Datenträger anwendbar.
Prüfen und Beschriftung (Label) von Bandmedien
Jedes Medium, sei es eine Bandkassette oder ein virtuelles Band in einer VTL, erhält zu Identifikationszwecken ein eindeutiges Label. Das Label wird während der Initialisierung an den Anfang des Mediums geschrieben. Das Medienlabel besteht aus dem Poolnamen (z.B. DAY, WEEK, MONTH) und einer fünfstelligen Nummer, die von SEP sesam automatisch dem jeweiligen Medium des gewählten Pools zugeordnet wird.
In der Umgebung eines eigenständigen Bandlaufwerks kann es vorkommen, dass mehrere Bänder fälschlicherweise mit demselben Label versehen sind. In diesem Fall müssen Sie das Band mit dem ursprünglichen Label, das dupliziert wurde, manuell identifizieren, um Konflikte mit doppelten Medienlabeln zu lösen und Probleme mit möglichem Datenverlust zu vermeiden. Einzelheiten hierzu finden Sie unter Prüfen und Beschriftung (Label) von Bandmedien.
Filtern von Medien
Sie können Filter in der Ansicht Komponenten -> Bänder -> Medien verwenden, um Medien in einem Medienpool oder Speichergerät zu suchen und auszuwählen. Die Filterung kann auf der Grundlage der EOL erfolgen, d.h. durch Angabe der zeitlichen Verfügbarkeit des Bandes. Die Filterung hilft Ihnen, bestimmte Medien zu finden und auszuwählen, ohne die gesamte Medienliste durchsuchen zu müssen.
Setzen des Schreibschutzes
Standardmäßig ist der Schreibschutz für alle Medien im SEP sesam deaktiviert, da es empfohlen wird, keine schreibgeschützten Medien mit SEP sesam zu verwenden. Sie können den Schreibschutz jedoch manuell in den Medieneigenschaften einschalten (Eigenschaften 1 - Schreibschutz).
Wenn der Schreibschutz aktiviert ist, wird das derzeit verwendete Medium für weitere Schreibvorgänge (Sicherungen, Migrationen) verwendet, bis es gefüllt ist oder ein anderes Medium für diesen Pool und dieses Laufwerk initialisiert wird. Schreibgeschützte Medien werden auch dann nicht initialisiert, wenn ihr EOL abgelaufen ist.
Löschen von Medien
Wenn Sie die auf dem Band gespeicherten Daten nicht mehr benötigen, können Sie die Bänder löschen. Es gibt zwei Möglichkeiten, Daten zu löschen: normales Löschen durch Anklicken der Schaltfläche Löschen oder Markieren des speziellen Kontrollkästchens Alle Metadaten löschen und Neuinitialisierung des Bandes.
- Normales Löschen entfernt die Metadaten des Bandes und löscht das Medium aus der SEP sesam Datenbank.
- Durch Aktivieren des Kontrollkästchens Alle Metadaten löschen und Neuinitialisierung des Bandes und anschließendes Klicken auf die Schaltfläche Löschen werden alle Metadaten des Bandmediums gelöscht und das Band initialisiert, sofern das Band für SEP sesam verfügbar ist. Ist dies der Fall, wird das Band in ein Laufwerk geladen und physisch gelöscht, wodurch der Zugriff auf alle vorhandenen Daten auf dem Band aufgehoben wird.
Anmerkung | |
Sie können keine Bänder mit einer bestehenden EOL löschen. Um solche Bänder zu löschen, müssen Sie ihre EOL ablaufen lassen und den Schutz aufheben. Einzelheiten finden Sie unter Medium ablaufen lassen unten. |
Erstellen eines Medientermins
Ein Medientermin kann ein benutzerdefinierter Termin oder ein von SEP sesam erzeugter interner Termin sein. Wenn z.B. beim Start einer Sicherung die angegebenen Medien nicht verfügbar sind oder während der Datenübertragung die EOM (End of Media) erreicht wird, erzeugt SEP sesam einen internen Medientermin, der die nächsten Medien für die Sicherung bestimmt.
SEP empfiehlt die Durchführung regelmäßiger medienbezogener Prüfungen, wie z.B. den Lesbarkeitstest und den Archivabgleich, um eine optimale Medienauswahl und Vorbereitung für die Sicherung sicherzustellen. Der Lesbarkeitstest kann bei der Konfiguration eines Medienpools (oder später in den Eigenschaften des Medienpools) eingestellt oder durch einen Medientermin ausgelöst werden. Details finden Sie unter Konfigurieren eines Lesbarkeitstest und Erstellen eines Medientermins.
Anmerkung | |
Sie können einen Medientermin mit Medieninitialisierung anlegen, um die Bänder neu zu initialisieren, sobald die Aufbewahrungszeit abgelaufen ist. Dies ist nützlich, wenn Sie die GDPR-Anforderungen erfüllen müssen. |
Überwachung von Medienaktionen
Sie können medienbezogene Termine für das ausgewählte Medium in der Medienansicht (Doppelklick zum Öffnen der Medieneigenschaften) in der GUI überwachen oder die Web-UI (-> Überwachung) verwenden, um die Details aller durchgeführten Medientermine zu überprüfen (Termintyp: Initialisieren, Bereinigen, Readcheck..., Status, Startzeit, Dauer usw.). Weitere Details finden Sie unter Special:MyLanguage/About_MonitoringÜberwachung.
Anzeigen der Bandeigenschaften
Sie können die Eigenschaften aller von SEP sesam verwendeten Medien in der Ansicht Komponenten -> Bänder -> Medien einsehen. Das Fenster Eigenschaften zeigt Merkmale an, wie z.B. Medienlabel, Barcode, Schreibschutzstatus (ein/aus), Speicherort, Medientyp, zugehöriger Medienpool, etc.
Ein Doppelklick auf das ausgewählte Medium öffnet das Fenster Medium Eigenschaften, in dem Sie die Eigenschaften des Bandmediums anzeigen und bearbeiten können. In der Ansicht Eigenschaften 1 können Sie beispielsweise den Füllstand überprüfen - die Größe der aktuell gespeicherten Daten und die Gesamtbandkapazität (beachten Sie, dass die Bandkapazität von der Bandeigenschaft (ein Bandtyp kann in verschiedenen Bandlaufwerken unterschiedliche Schreibdichten aufweisen), der Verschlüsselung und der Komprimierung abhängt) - und außerdem eine der folgenden Optionen ändern:
- Eigenschaften 1: Schreibschutz, Gesperrt bis, Lader und Fach (Verwenden Sie den Archivabgleich zum Ändern!)
- Sicherungssätze: Sicherungs-EOL, Sperrstatus. Ein Doppelklick auf den Auftrag (Sicherungssatz) öffnet die entsprechenden Sicherungssatz-Eigenschaften mit zusätzlichen Informationen:
- Info 1: Informationen über Sicherungssatz, Sicherungsmethode, Laufwerke, Sicherungs-EOL, etc.
- Info 2: Informationen über Mediennummer, Sicherungsquelle, SBC-Start- und -Laufzeit, Status der Verschlüsselung und Komprimierung usw.
- Hauptprotokoll: Das Protokoll der Ereignisse, die während eines Sicherungsauftrags auftreten (Informationen zum Starten/Herunterfahren, Fehler usw.), einschließlich der EOL-Änderung, abhängig von der konfigurierten Protokollstufe.
- Trace Log: Detaillierte Informationen über den Sicherungsprozess (abhängig von der konfigurierten Protokollstufe), die zu Analyse- und Debugging-Zwecken verwendet werden können.
- Sicherungssätze: Listet alle aktuell gespeicherten Sicherungen auf. Siehe auch den nächsten Abschnitt Anzeigen von Sicherungssätzen auf Bändern. Wie Sie die Sicherungsabhängigkeiten überprüfen können, erfahren Sie unter Abhängigkeiten in einer Sicherungskette.
Anmerkung Der Reiter Trace Log ist nur im UI Modus Fortgeschritten verfügbar. Wenn Sie das GUI im UI Modus Einfach betreiben, müssen Sie zuerst den Modus auf Fortgeschritten ändern, wie in Auswahl des UI Modus beschrieben.
Anzeigen von Sicherungssätzen auf Bändern
Sie können die Sicherungssatz-Baumansicht in der Medienansicht verwenden (Doppelklick zum Öffnen von Medieneigenschaften -> Reiter Sicherungssätze -> Doppelklick auf Auftrag -> Reiter Sicherungssätze), um Abhängigkeiten und EOL einer FDI-Sicherungskette zu ermitteln. Diese Informationen sind nützlich, wenn Sie die EOL (Ablaufdatum) verkürzen oder verlängern wollen, um eine Unterbrechung der Sicherungskette zu vermeiden.
In der Sicherungssatz-Baumübersicht werden Details zu einem Sicherungssatz zusammen mit potenziell abhängigen Sicherungssätzen angezeigt, die zur gleichen Sicherungskette gehören. Sie liefert sofortige Informationen über den Standort und den Status der für die Rücksicherung verfügbaren Sicherungssätze. Durch Überprüfung der Zusammenfassung, z.B. Verfügbarkeit 5, können Sie nach Sicherungssätzen suchen, die nicht ohne weiteres verfügbar sind, und diese dann migrieren, um einen Mount und eine selektive Rücksicherung zu ermöglichen. Für weitere Details siehe Abhängigkeiten in einer Sicherungskette.
Speichern der Metadaten einer Sicherung auf Band
Das Speichern von Metadaten der Sicherung auf Band ermöglicht es den Sicherungsadministratoren, wichtige Informationen über eine Sicherung auf dem Band zu speichern, die im Falle einer Katastrophe oder eines Datenverlustes zur Rücksicherung der Daten verwendet werden können. Die Sicherungs-Metadaten-Informationen umfassen das Metadatei-Archiv (LIS/SGM/DB-Einträge) und können verwendet werden, um DB-Einträge wiederherzustellen, die für eine FULL-Rücksicherung erforderlich sind.
Diese Funktion wird empfohlen, da sie einen zusätzlichen Schutz gegen Datenverlust oder -beschädigung bietet. Das Speichern von Metadaten einer Sicherung auf einem Band stellt sicher, dass die notwendigen Informationen zur Rücksicherung der Daten verfügbar sind, selbst wenn der komplette SEP sesam Server verloren geht und kein SESAM_BACKUP auf dem Band vorhanden ist.
Die globale Variable gv_conf_no_info_upload_sms wird verwendet, um das Standardverhalten dieser Option zu steuern. Um die Speicherung der Sicherungsmetadaten auf Band zu ermöglichen:
- Öffnen Sie die globalen Einstellungen in der GUI: Klicken Sie in der Menüleiste auf Konfiguration -> Vorbelegungen -> Einstellungen.
- Wählen Sie die globale Variable gv_conf_no_info_upload_sms und klicken Sie auf Bearbeiten.
- Setzen Sie den Wert auf 0 und klicken Sie auf OK.
Verfügbarkeit und Aufbewahrung von Bändern
Bei der Erstellung eines Medienpools geben Sie eine Aufbewahrungszeit für die Daten an. Diese Aufbewahrungszeit wird als Grundlage für die Bestimmung der EOL (End of Lifetime - Ablaufdatum) für gesicherte Daten verwendet. Sie gibt den Zeitraum an, für den die gesicherten Daten nach dem Schreiben auf das Medium geschützt werden, damit die Sicherungssätze erhalten bleiben und für die Rücksicherung verfügbar sind. Der Aufbewahrungszeitraum beginnt mit dem Datum, an dem ein Sicherungssatz auf das Medium geschrieben wird und definiert das Ablaufdatum (EOL), nach dem der Sicherungssatz gelöscht werden kann. Wenn der Schutz abläuft, kann SEP sesam das Medium für neue Sicherungen wiederverwenden.
Für die Aufbewahrung von Bandmedien gibt es einige besondere Regeln: Die Medien-EOL entspricht immer der auf dem Band angegebenen maximalen Aufbewahrungszeit (der spätesten EOL). Wenn ein Band mehrere Sicherungssätze enthält, läuft es ab, wenn der Sicherungssatz mit der spätesten EOL abläuft. Erst wenn die Aufbewahrungszeit aller Sicherungssätze auf dem Band abgelaufen ist und das Band nicht mehr gesperrt (schreibgeschützt) ist, kann das Band wieder benutzt werden.
Anmerkung | |
Die Medien-EOL kann auch von Sicherungssätzen abhängen, die nicht auf demselben Band gespeichert sind. Dies ist der Fall, wenn das Band Sicherungssätze enthält, die auf FULL/DIFF/INCR Sicherungssätze verweisen, die auf anderen Medien oder sogar Datenspeichern gespeichert sind. Aus diesem Grund behält SEP sesam die Kontrolle über Abhängigkeiten zwischen einzelnen Sicherungssätzen und bietet ein abhängigkeitsbasiertes automatisches Aufbewahrungsmanagmenet. Das heißt, wenn ein Band einen Sicherungssatz enthält, der Teil einer Sicherungskette ist, die sich von einem Band zu einem anderen Band oder Plattenspeicher erstreckt, läuft das Band erst ab, wenn der Sicherungssatz mit der spätesten EOL abläuft. |
Hinweis | |
Das Medien-EOL kann in der Ansicht Medien (Komponenten -> Bänder -> Medien) als Medien-EOL und in den Medieneigenschaften als Einstellung Gesperrt bis überprüft werden. |
Ändern der Medien-EOL
Es wird nicht empfohlen, die EOL manuell einzustellen. Dadurch wird die durch die Aufbewahrungszeit (in der Medienpool-Konfiguration) definierte EOL außer Kraft gesetzt. Die manuelle EOL-Anpassung sollte für spezielle Fälle und Ausnahmen verwendet werden, z.B. um die Aufbewahrungszeit einer bestimmten Sicherungskette zu verlängern, die länger aufbewahrt werden muss als durch die aktuelle EOL definiert, oder um die Bänder mit veralteten Daten wiederzuverwenden, indem eine kürzere Aufbewahrungszeit eingestellt wird.
Anmerkung | |
Das Verlängern der Sicheurngs-EOL von auf Bandmedien gespeicherten Sicherungssätzen kann die Medien-EOL verlängern!
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Um die Medien-EOL des Bandes zu verringern oder zu erhöhen, können Sie die Medien-EOL anpassen (erkennbar am Band-Label und angezeigt in der Ansicht Medien in der Spalte Medien-EOL) oder die Einstellung Gesperrt bis in den Bandeigenschaften ändern. Eine Verlängerung der EOL kann sich auf alle Sicherungssätze auf dem Band auswirken.
Hinweis | |
Wenn das Medien-EOL-Datum des Bandes erreicht ist, Sie das Band aber nicht wiederverwenden wollen, können Sie es einfach sperren, indem Sie in den Medieneigenschaften den Schreibschutz auf Ein setzen.
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Ablaufen lassen eines Bandes
Sie können Bandmedien mit nicht mehr benötigten Daten leeren, wenn die EOL aller auf dem Band gespeicherten Sicherungssätze abgelaufen und das Band nicht gesperrt (schreibgeschützt) ist. Verwenden Sie dazu die Funktion Medium ablaufen lassen:
- Ansicht Medien -> ein oder mehrere Bänder aus der Liste auswählen, indem Sie die STRG-Taste gedrückt halten und auf das ausgewählte Medium klicken -> Rechtsklick -> Medium ablaufen lassen.
- Ansicht Medien -> Doppelklick auf das Band in der Liste, um die Eigenschaften zu öffnen -> Klick auf die Schaltfläche Medium ablaufen lassen.
Wenn der Schutz abläuft, kann SEP sesam das Band wieder für Sicherungen verwenden. Anders als bei der Funktion Löschen werden beim Ablaufen des Bandes nur die Metadaten des Bandes entfernt. Das Bandmedium wird nicht aus der SEP sesam Datenbank entfernt. Ein Klick auf die Schaltfläche Medium ablaufen lassen öffnet einen Dialog mit den folgenden Optionen:
- Mit der Option Löschen erst bei der nächsten Bereinigung durchführen werden die Daten auf dem Band entsprechend der gewählten Option zum Löschen markiert. Der Löschvorgang wird nicht sofort gestartet, sondern bis zur nächsten Bereinigung aufgeschoben.
- Mit Alle Metadaten löschen werden die Metadaten des Bandes entfernt, das Bandmedium bleibt jedoch in der Datenbank aufgeführt.
- Die Option Alle Metadaten löschen und Neuinitialisierung des Bandes löscht alle Metadaten des Bandmediums und initialisiert das Band (wenn das Band in ein Laufwerk eingelegt ist), wodurch es keinen Zugriff mehr auf alle existierenden Daten auf dem Band gibt.
Einstellung der Rotationsstrategie für Bandmedien
Die Rotation von Sicherungsbändern ist ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Sicherungsplans. Es gibt viele Strategien für die Rotation von Bandmedien, die Sie für die Sicherung Ihrer Daten verwenden können. Die wohl bekannteste ist die GFS Sicherungsaufbewahrungsstrategie, bei der die Sicherungen täglich rotiert werden. Diese Strategie hat sich zwar als effizient erwiesen, ihr größter Nachteil ist jedoch, dass die Sicherungen nur auf Bändern gespeichert werden, so dass GFS keinen optimalen Schutz gegen Datenverlust bietet. Weitere Informationen darüber, wie Sie Ihre Umgebung erfolgreich schützen können, finden Sie unter Sicherungsstrategie - Best Practices.
Rücksicherung der Daten von Bandmedien ohne SEP sesam DB
Es gibt zwei Möglichkeiten, den SEP sesam Server von Band über sbc rückzusichern, wenn die SEP sesam Datenbank nicht verfügbar ist:
Siehe auch
Verwaltung von Geräten und Medien – Durchführen eines Archivabgleichs – Konfigurieren eines Lesbarkeitstests – Erstellen eines Medientermins – Automatisches Aufbewahrungsmanagement (EOL) – GFS Sicherungsaufbewahrungsstrategie – Sicherungsstrategie – Best Practices