5 1 0:Unterstützung von MS SQL AlwaysOn Availability Groups

Übersicht

Ab 4.4.3 Beefalo V2 unterstützt SEP sesam Sicherungen der MS SQL Server AlwaysOn Availability Groups (AOAG), die mehrere Optionen für eine bessere Verfügbarkeit der Datenbank bieten.

Die MS SQL AlwaysOn-Umgebung kann mehrere Availability Groups (AG - Verfügbarkeitsgruppen) enthalten, allerdings ist für jede MS SQL-Instanz eine eigene Availability Group erforderlich. AG unterstützt einen Satz von primären Replikaten mit Lese- und Schreibzugriff und 1 bis 8 Sätze von entsprechenden sekundären Replikaten. Jede AG hat ihren eigenen Listener, die Failover-Cluster-Ressource, die für den Anwendungszugriff und den MS SQL-Client-Zugriff zuständig ist. Der Listener folgt immer dem primären Replikationsknoten.

SEP sesam unterstützt derzeit die Konfiguration der AOAG-Sicherung auf dem primären Replikat über den Listener. Alle anderen sekundären Replikationsknoten werden synchron gehalten, jedoch ist nur ein Lesezugriff möglich. Beachten Sie, dass die AOAG-Datenbanken nur im Vollständigen Wiederherstellungsmodell laufen können.

Anforderungen

Um einen fehlerfreien Betrieb von SEP sesam zu gewährleisten und die Leistung zu verbessern, stellen Sie sicher, dass die folgenden Bedingungen erfüllt sind:

• In der Support Matrix finden Sie eine Liste der unterstützten MS SQL Versionen.
• SEP sesam Server ≥ 4.4.3. Beefalo V2. Prüfen Sie Hardware Anforderungen für einen SEP sesam Server.
• MS SQL Server mit installiertem SEP sesam Client Paket.
• Ein Benutzerkonto mit Domänenadministrator-Rechten für die Verbindung zu allen SQL Datenbanken. Details finden Sie unter Benutzerkonto für den SEP sesam Client Service festlegen.
• Das SEP sesam MS SQL Sicherungsmodul benötigt eine Lizenz. Details finden Sie unter Lizenzierung.

AOAG-Sicherung konfigurieren

Da die Datenbanken auf einem anderen Clusterknoten ausfallen können, müssen Sie die AOAG-Sicherung über den Listener (IP-Name für den Zugriff auf die Datenbank) durchführen. Alle Sicherungsmethoden (FULL, DIFF, INCR und COPY) werden für die AOAG-Sicherung auf dem primären Replikat (Quellserver) unterstützt.

Systemdatenbanken können nicht über den Listener gesichert werden.

Um die AOAG-Sicherung durchzuführen, gehen Sie wie folgt vor:

1. Installieren Sie den SEP sesam Client auf allen MS SQL Clusterknoten. Sie müssen den SEP sesam Client Dienst als Domain Administrator ausführen.
2. Konfigurieren Sie den Listener und alle MS SQL-Knoten über FQDNs (fully qualified domain names) als separaten Client.
3. Erstellen eines MS SQL-Sicherungsauftrag nur beim Listener.

Hinzufügen des MS SQL Clients zur SEP sesam Umgebung

Sobald Sie das SEP sesam Paket heruntergeladen haben, konfigurieren Sie den Listener und alle MS SQL Knoten, indem Sie ihn zur SEP sesam Umgebung hinzufügen: Auswahl -> Komponenten -> Clients -> Neuer Client -> fügen Sie Ihren MS SQL Client hinzu. Für Details siehe Konfigurieren der Clients.

	Anmerkung
	Bevor Sie fortfahren, sollten Sie überprüfen, ob Sie auf SEP sesam sichern können. Führen Sie eine manuelle Pfad-Sicherung durch, um sicherzustellen, dass Ihre Sicherungen funktionieren. Details zur Konfiguration der Sicherung finden Sie unter Standard Sicherungsverfahren.

Erstellen eines MS SQL-Sicherungsauftrags

Um eine AOAG-Sicherung durchzuführen, müssen Sie einen MS SQL-Sicherungsauftrag nur auf dem Listener erstellen.

1. Wählen Sie unter Auswahl -> Aufträge -> Nach Clients den MS SQL Client, den Sie für den Listener und alle MS SQL-Knoten konfiguriert haben, und klicken Sie auf Neuer Sicherungsauftrag. Das Fenster Neuer Sicherungsauftrag wird geöffnet. Wählen Sie MS SQL Server als Auftragstyp.
2. Geben Sie die Quelle an. Sie müssen für jede Datenbank einen eigenen Auftrag erstellen.
• Um eine Datenbank zu sichern, geben Sie deren Namen manuell ein, z.B. DB1. Wenn Sie mehrere Datenbanken sichern möchten, erstellen Sie mehrere Aufträge und fassen Sie die Aufträge in einer Auftragsgruppe zusammen. Weitere Informationen finden Sie unter MS SQL Sicherung.

	Anmerkung
	Wenn Sie die Sicherungsquelle für die einzelne Datenbank als <Hostname>/<Instanz>/<DB_name> angegeben haben, z.B. SQL17-AOHAG1/AOHAG1/DB1, funktioniert die Sicherung nach einem Failover auf einen anderen Knoten nicht mehr. Verwenden Sie nur den Datenbanknamen als Sicherungsquelle.

3. Wechseln Sie optional zum Reiter Optionen und geben Sie zusätzliche Optionen für die Sicherung oder Rücksicherung an, z.B. Pre-/Post-Vorgänge, Änderung der Protokollstufe usw.
   Klicken Sie auf OK, um den Auftrag zu erstellen.
4. Wenn Sie den neu erstellten Auftrag sofort starten möchten, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Namen des Auftrags und dann auf Sofortstart. Wenn Sie eine periodische Sicherung erstellen möchten, müssen Sie einen Zeitplan für Ihren Sicherungsauftrag erstellen: Klicken Sie auf Neuer Zeitplan unter Auswahl -> Zeitplanung -> Zeitpläne und erstellen Sie einen Zeitplan. Weitere Einzelheiten finden Sie unter Erstellen eines Zeitplans.

	Hinweis
	Sie können Ihren Sicherungsauftrag auch zu einem bestehenden Zeitplan hinzufügen, indem Sie auf den Sicherungsauftrag doppelklicken, den Reiter Zeitpläne auswählen und sie zu einem oder mehreren Zeitplänen hinzufügen. Außerdem können Sie Ihren Sicherungsauftrag in Auftragsgruppen zusammenfassen. Einzelheiten hierzu finden Sie unter Hinzufügen eines Auftrages zu einer Auftragsgruppe.

5. Sobald Sie einen Zeitplan konfiguriert haben, müssen Sie einen neuen Sicherungstermin für diesen Zeitplan erstellen. Einzelheiten dazu finden Sie unter Erstellung eines Sicherungstermins.

Überwachung der Sicherung

Sie können den Status Ihrer Sicherungsaufträge in der GUI (Überwachung -> Letzter Sicherungsstatus oder Auftragsstatus -> Sicherungen) oder SEP sesam Web UI einsehen. Die Übersicht über den Sicherungsstatus bietet detaillierte Informationen über den letzten Lauf von Sicherungsaufträgen, einschließlich des Auftragsnamens, der Start- und Stoppzeit der letzten Sicherung, der Sicherungsmethode, der Datengröße, des Durchsatzes, des zugewiesenen Medienpools, etc.

Rücksicherung der AOAG-Datenbanken

Es ist nicht möglich, die MS SQL-Datenbank, die Teil der AlwaysOn Availability Group ist, direkt in die AOAG rückzusichern. Um die AOAG-Datenbank erfolgreich rückzusichern, gehen Sie wie folgt vor:

1. Entfernen der Datenbank aus der AOAG.
2. In der SEP sesam GUI, die MS SQL Datenbank auf das primäre Replikat rücksichern.
3. Die rückgesicherte Datenbank wieder zur AOAG hinzufügen, indem Sie die Option Full (vollständig) für die Datensynchronisierung verwenden.

Schritt 1: Entfernen der Datenbank aus der AOAG

Sie können die Datenbank aus der AlwaysOn Availability Group entfernen, indem Sie das MS SQL Server Management Studio verwenden:

1. Erweitern Sie auf dem primären Replikat (Server) die Liste der Availability Databases (Verfügbarkeitsdatenbanken) für die AG.
2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datenbank, die Sie rücksichern möchten, und wählen Sie Remove Database from Availability Group... (Datenbank aus Verfügbarkeitsgruppe entfernen) aus dem Kontextmenü aus.
3. Klicken Sie auf OK, um die Datenbank aus der AG zu entfernen.

Schritt 2: Rücksichern der MS SQL-Datenbank

Die Rücksicherung der AG-Datenbank ist ähnlich wie eine normale MS SQL-Datenbankrücksicherung. Sie müssen die Datenbank auf dem primären Replikat (Server) in der AlwaysOn Availability Group rücksichern, indem Sie die letzte FULL (vollständige) Sicherung und die Ausführungsoption Existierende Elemente überschreiben auswählen. Beachten Sie, dass der Rücksicherungsknoten ein beliebiger Replikationsknoten sein kann.

Die Rücksicherung wird über die SEP sesam GUI Menüleiste -> Aktivitäten -> Rücksicherung oder über das Webinterface Rücksicherungsassistent ausgelöst. Der Rücksicherungassistent führt Sie durch den Prozess der Rücksicherung Ihrer Daten. Einzelheiten finden Sie unter MS SQL Rücksicherung.

Schritt 3: Hinzufügen der rückgesicherten Datenbank zur AOAG

Nachdem Sie die MS SQL-Datenbank auf dem primären Replikat (Server) rückgesichert haben, fügen Sie sie wieder der AlwaysOn Availability Group hinzu:

1. Öffnen Sie das MS SQL Server Management Studio. Klicken Sie im Ordner Database auf dem sekundären Replikat (Server) mit der rechten Maustaste auf die Datenbank und klicken Sie auf Delete
2. Klicken Sie in der AG auf dem primären Replikat mit der rechten Maustaste auf Availability Databases und wählen Sie Add Database... aus dem Kontextmenü. Klicken Sie auf Next.
3. Wählen Sie die Datenbank aus, die Sie der AG hinzufügen möchten, und klicken Sie auf Next.
4. Wählen Sie Full als Einstellung für die Datensynchronisierung. Dadurch wird eine vollständige Sicherung der Datenbank auf dem primären Replikat erstellt und auf dem/den sekundären Replikat(en) rückgesichert. Sie müssen einen Netzwerkspeicherort angeben, auf den das primäre und alle sekundären Replikate zugreifen können und an dem die Sicherungsdateien abgelegt werden sollen. Klicken Sie auf Next.
5. Klicken Sie auf die Schaltfläche Connect..., um eine Verbindung zu den sekundären Replikaten herzustellen. Klicken Sie auf Next.
6. Der Assistent Add Database to Availability Group validiert alle Einstellungen für die neue Availability Group-Datenbank. Klicken Sie nach Abschluss der Validierung auf Next.
7. Überprüfen Sie Ihre Einstellungen und klicken Sie auf Finish, um die Datenbank zur AG hinzuzufügen.

Siehe auch

MS SQL Sicherung – MS SQL Rücksicherung

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