5 1 0: SAP ERP mit Oracle

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Willkommen in der aktuellsten Version der SEP sesam Dokumentation 5.1.0 Apollon. Frühere Versionen der Dokumentation finden Sie hier: Documentation Archiv.


Übersicht


Bei der Sicherung einer SAP-Oracle-Datenbank wird der SEP sesam als Media Manager genutzt. Das heißt, die komplette Steuerung (Sicherung, Rücksicherung) liegt bei den SAP BR*Tools. Der SEP sesam stellt seine Funktionen zur Speicherung und Datenhaltung auf beliebigen Medien, je nach Sicherungs- und Medienkonzept, zur Verfügung. Weitere Informationen zur Sicherungsstruktur finden Sie in der SAP-Dokumentation zu den External Backup Programs.

Anforderungen

Um einen fehlerfreien Betrieb von SEP sesam zu gewährleisten und die Leistung zu verbessern, müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein:

Installation des SEP sesam Oracle Moduls auf SAP ERP oder NetWeaver Server

Bevor Sie fortfahren, stellen Sie sicher, dass die oben genannten Anforderungen erfüllt sind.

Unter Unix

Nachdem Sie Ihren SEP sesam Linux Client auf den SAP ERP- oder NetWeaver-Server heruntergeladen und installiert haben, verfahren Sie wie folgt:

  1. Kopieren der Datei backint aus dem Verzeichnis SESAM_BIN/bin/sesam in das Oracle Programmdateien-Verzeichnis /usr/sap/<ORACLE_SID>/SYS/exe/run. Wenn die Datei backint bereits existiert, benennen Sie sie zuerst um. Diese Datei muss für den Oracle-Benutzer ausführbar sein.
  2. Überprüfen Sie, dass die Programme sbc_com_interface im Verzeichnis <SESAM_BIN>/bin/sesam für den Oracle-Benutzer ausführbar sind.
  3. Für die Oracle-Datenbank muss die Datei init.utl nach $ORACLE HOME/dbs/init<ORACLE_SID>.utl kopiert werden.

Unter Windows

Nachdem Sie Ihren SEP sesam Windows Client auf den SAP ERP- oder NetWeaver-Server heruntergeladen und installiert haben, verfahren Sie wie folgt:

  1. Kopieren Sie die Datei backint.exe aus dem Verzeichnis SESAM_BIN/bin/sesam in das Oracle-Programmverzeichnis <SAP_MNT>/%ORACLE SID%/SYS/exe/run. Wenn die Datei backint.exe bereits existiert, benennen Sie sie zuerst um.
  2. Kopieren der Datei init.utl nach %ORACLE_HOME%\databases\init%ORACLE SID%.utl.
  3. Erstellen Sie das Verzeichnis %ORACLE_HOME%\saptrace, z.B. %SAPDATA_HOME%\saptrace.
  4. Stellen Sie sicher, dass Sie die Rechte admin und/oder das ausdrückliche Recht SeSecurityPrivilege zur Nutzung der BR*Tools haben. Weitere Informationen finden Sie unter Oracle Troubleshooting.

Konfiguration auf dem SEP sesam Server

Nachdem Sie das Oracle-Modul auf dem SAP ERP- oder NetWeaver-Server installiert haben, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Konfigurieren Sie Ihren SAP-Datenbankserver (ERP oder NetWeaver) als SEP sesam Client, mit dem Sie ihn in die SEP sesam Umgebung aufnehmen: Hauptauswahl -> Komponenten -> Clients -> Neuer Client -> fügen Sie Ihren SAP ERP oder NetWeaver Client hinzu. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren der Clients.
  2. Führen Sie ein Pfad-Backup manuell aus, um sicherzustellen, dass die Backups funktionieren.
  3. Zusätzlich müssen Sie mindestens einen Sicherungsauftrag mit dem Auftragstyp NetWeaver anlegen. Als Quelle müssen Sie die Oracle-SID eingeben, z.B. CER, wie im Screenshot unten gezeigt. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen eines Sicherungsauftrages.

  4. Anmerkung
    Dieser Auftrag kann nicht für regelmäßige Pfad-Backups verwendet werden. Es wird empfohlen, dediziertere Aufträge zu konfigurieren, um z.B. Datenbank-Sicherungen von Archivelog-Sicherungen zu unterscheiden. Welche Daten tatsächlich gesichert werden, ist nur vom jeweiligen SAP Datenbank-Sicherungsaufruf abhängig.

Konfiguration auf dem SEP sesam SAP ERP oder NetWeaver Client

Damit SAP ERP (oder NetWeaver) die backint Schnittstelle benutzt, müssen im Falle einer Oracle-Datenbank folgende Einträge in der SAP Profil-Datei init<ORACLE_SID>.sap geändert werden:

backup_dev_type= util_file #Backup Device Typ konfigurieren
util_par_file= $ORACLE HOME/dbs/init<ORACLE SID>.utl

Es können mehrere SAP ERP- oder NetWeaver-Profile erstellt werden und beim Backup oder Restore verwendet werden. Darin können dann wiederum unterschiedliche util_par_file Parameter gesetzt werden. Durch ihre Einstellung können Sie z.B. verschiedene SEP sesam Laufwerke für verschiedene Sicherungsmethoden verwenden.

In der util_par_file Datei (z.B. $ORACLE HOME/dbs/ini<ORACLE_SID>.utl) sind mindestens folgende Einträge zu konfigurieren:

SESAM_SERVER = <SEP_sesam_Server>
Der Name des SEP sesam Servers.
SESAM_JOB = <SEP_sesam_SAP_Client_Auftrag >
Der Name des Sicherungsauftrags, den Sie zuvor konfiguriert haben. Für Details siehe Abschnitt oben Konfiguration auf dem SEP sesam Server.
SESAM_DRIVE = <SEP_sesam_Laufwerksnummer>
Die Nummer des SEP sesam Laufwerks, das Sie für die Sicherung verwenden möchten.
SESAM_POOL = <SEP_sesam_Medienpool>
Der Name des SEP sesam Medienpools, den Sie für die Sicherung verwenden möchten.

Weitere optionale Konfigurationsparameter:

SBC = <SEP_sesam_Pfad>
Vollständiger Pfad des SEP sesam Backup Programms. Muss nur gesetzt werden, wenn nicht der Standard sbc verwendet werden kann.
PORT = <SEP_sesam_Server_Communication_Port>
Diese Angabe ist nur nötig, wenn der STPD Port bei der Installation des SEP sesam Servers geändert wurde.
SESAM_TAPESERVER = <Bandserver>
IP-Name des Bandservers für die Sicherung. Mit diesem Eintrag können Sie das Sicherungsnetz angeben.

Logfiles von SAP ERP und NetWeaver auf Oracle

Folgende Logfiles werden von den einzelnen SEP sesam SAP ERP oder NetWeaver Backupmodulen nach $ORACLE HOME/saptrace z.B. $SAPDATA HOME/saptrace geschrieben:

  • backint
  • Name: backint_<ORACLE_SID>.log Max. Log Levels: 3 (ERROR, WARNING, INFO) Beschreibung: Meldungen des backint Programms
  • sbc
  • Name: sbc_<ORACLE_SID>.log Max. Log Levels: 6 Beschreibung: Meldungen des sesam Backup Clients
     init<ORACLE_SID>.utl: SBC TRACE LEVEL (Default: 2)
  • sbc_com_interface
  • Name: sbc_com_<ORACLE_SID>.log Max. Log Levels: 3 (ERROR, WARNING, INFO) Beschreibung: Logging des sbc_com_interface Programms
     init<ORACLE_SID>.utl: SBC_COM_TRACE_LEVEL (Default: 0)

BR*Tools für SAP ERP oder NetWeaver auf einer Oracle-Datenbank

SAP BR*Tools (brbackup, brarchive und brrestore) verwalten und schützen die Daten in Ihrer Oracle-Datenbank. Sie stellen die Schnittstelle backint zur Verfügung, die für den Zugriff auf den SEP sesam Server verwendet wird.

Sie können BR*Tools-Aufrufe direkt von der Kommandozeile aus aufrufen, indem Sie den entsprechenden Befehl ausführen:

brbackup

  • komplette Offline Sicherung
brbackup -d util_file -t offline -m all [-u internal/passwd] [-c]
  • komplette Online Sicherung
brbackup -d util_file_online -t online -m all [-u internal/passwd] [-c]
  • komplette Online Sicherung mit spezifischer oder anderer Parameterdatei
brbackup -d util_file_online -t online -m all [-u internal/passwd] [-c] -p F:\sap\oracle\CER\11201\database\initCERsep.sap
  • partielle Offline Sicherung
brbackup -d util_file -t offline -m PSAPSTABI,PSAPPOOLD[,TBLSP3, ...]
  • partielle Online Sicherung
brbackup -d util_file -t online -m PSAPSTABI,PSAPPOOLD[,TBLSP3, ..]
  • partielle Online Sicherung mit dynamischen BEGIN/END BACKUP Schalter
brbackup -d util_file_online -t online -m PSAPSTABI,PSAPPOOLD[,TBLSP3, ..]

brarchive

  • Offline Redo Log-Files Sicherung
brarchive -d util_file -s
  • Kopieren und Löschen der gesicherter Offline Redo Log-Files und sichern der neuen Redo Logs
brarchive -d util_file -cd

brrestore

  • vollständige Rücksicherung der Offline Sicherung nach FULL Offline Sicherung
brrestore -d util_file -b last -m full
  • vollständige Rücksicherung der Redo Log FULL Online Sicherung nach FULL Online Sicherung (mit dynamischen Schalter)
brrestore -d util_file -b last -m all
  • partielle Rücksicherung von partieller Offline Sicherung in ein anderes Rücksicherungsverzeichnis
brrestore d util_file -b <partial_offline_backup_log> -m PSAPSTABI=<restore_directory>
  • Rücksicherung der Offline Redo Log-Files geschrieben zwischen der partiellen Offline und der partiellen Online Sicherung
brrestore -d util_file -a <log nr2>-<log nr5>=<restore_directory>
Anmerkung
In einigen Fällen führt die Rücksicherung einzelner Tablespaces oder Offline Redo Logs (partielle Rücksicherung) mit den BR*Tools nicht zu einer Wiederherstellung, sondern zu einer Rücksicherung. In diesem Fall kann die Datenbank nicht gestartet werden. Um die Datenbank zu starten, melden Sie sich als interner Benutzer an, führen Sie den Befehl shutdown instance aus, und dann startup open recover.

Meldungen und Rückgabewerte für BR*Tools

BR*Tools hat verschiedene Rückgabewerte. Einzelheiten zu den verschiedenen Rückgabewerten finden Sie unter Meldungen und Rückgabewerte für BR*Tools.

Beachten Sie, dass der SEP sesam bei Ausführung eines Remote-Befehls nur zwischen erfolgreichen (Return-Code 0) und fehlerhaften (alle anderen Return-Codes) Meldungen unterscheidet. Wenn BR*Tools den Rückgabewert 1 sendet (was eigentlich erfolgreich mit Warnungen bedeutet), wird der Remote-Befehl in diesem Fall fälschlicherweise als Fehler behandelt.

Um dieses Problem zu beheben, passen Sie anstelle der Ausführung der BR*Tools-Befehle das folgende Wrapper-Skript für das entsprechende BR*Tool an (brbackup, brarchive, etc.):

 #!/bin/bash

 <relevant_BR*Tool>
 lastexit=$?

 case $lastexit in
     0)	 echo "STATUS=SUCCESS MSG=<relevant_BR*Tool> exited successfully with exit code $lastexit"
         exit 0
	 ;;
     1)	 echo "STATUS=WARNING MSG=<relevant_BR*Tool> exited successfully with warnings, exit code $lastexit"
            exit 0
         ;;
     *)	 echo "STATUS=ERROR MSG=<relevant_BR*Tool> exited with error, exit code $lastexit"
            exit 1
	 ;;
 esac

NAS/SAN Erweiterung für Oracle

Für die Sicherung im NAS/SAN Umfeld wird von SEP sesam optional die Datensicherung nicht am Datenbankserver sondern auf einem entsprechend über NAS/SAN angeschlossenen Server abgewickelt. D.h. die Datenbankkommunikation erfolgt am Datenbankserver, der Datentransfer erfolgt auf einem dedizierten Server, auf dem die Daten identisch zur Verfügung stehen. Die mit der Datensicherung verbundene Last (Netz bzw. CPU) wird vom Datenbankserver auf den dedizierten Server verlagert. Für diese Sicherungsart ist eine entsprechende Lizenz erforderlich.

Sie müssen einen zusätzlichen Eintrag für den Remote-Client konfigurieren, von dem aus die auf NAS/SAN verfügbaren Daten in der util_par_file gesichert werden, z.B. $ORACLE_HOME/dbs/ini<ORACLE_SID>.utl:

SESAM_REMOTE_CLIENT=<Remote_Client>


Bekannte Themen

Im Problemfall nutzen Sie den Oracle Troubleshooting.

Siehe auch

SAP ERP

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