5 1 0: Oracle Sicherung

From SEPsesam
This page is a translated version of the page 5 1 0:Oracle Backup and the translation is 100% complete.


Willkommen in der aktuellsten Version der SEP sesam Dokumentation 5.1.0 Apollon. Frühere Versionen der Dokumentation finden Sie hier: Documentation Archiv.


Übersicht


Quick setup

Nachdem Sie den SEP sesam Client installiert und Oracle konfiguriert haben (durch Erstellen eines symbolischen Links zu libobk.so (Linux) oder Kopieren der orasbt.dll in das <ORACLE HOME>\bin Verzeichnis (Windows) wie in Oracle Anforderungen und Konfiguration beschrieben, können Sie eine Oracle Sicherung konfigurieren.

Voraussetzungen

Legen Sie die Berechtigungen für Remote-Befehle fest durch Angabe eines Benutzers in der Datei sesam_cmdusers_allow.
Setzen Sie die Oracle-Datenbank in den ARCHIVELOG-Modus.
Erstellen eines Oracle Sicherungsauftrags.

Sicherung mit SEP sesam durchführen

Erstellen Sie einen Oracle Befehl.
Erstellen und planen Sie einen Oracle Befehlstermin.

Sicherung extern durchführen (alternatives Verfahren)

Richten Sie ein RMAN Sicherungsskript ein.

Zusätzliche Optionen

Aktivieren Sie das Disaster Recovery mit der Option CONTROLFILE AUTOBACKUP.
Validieren Sie die Sicherungen mit dem Befehl crosscheck.

Die beschriebenen Prozeduren und Funktionen liefern nur Informationen über die SEP sesam-spezifischen Teile der Oracle-Sicherung. Detaillierte Informationen zur Oracle-spezifischen Sicherung und Wiederherstellung finden Sie in Oracle Datenbank Dokumentation.

SEP sesam bietet das SEP SBC Oracle Client Modul, das den Oracle Recovery Manager (RMAN) mit dem SEP sesam Server integriert, um Oracle Datenbanksicherungen zu verwalten. Oracle RMAN steuert die Oracle Serverprozesse und verwaltet die Informationen im Wiederherstellungskatalog und der Kontrolldatei für die Durchführung von Oracle Sicherungen und Rücksicherungen. SEP sesam Server fungiert als Medienmanager und bietet Planung, Medienmanagement und Überwachung für Oracle Sicherungen und Rücksicherungen.

Die Grundlage der Oracle Datenbanksicherung ist der SEP sesam Sicherungsauftrag, der den Sicherungsumfang und die Optionen definiert. Im Gegensatz zum Standard-Sicherungsverfahren ist für diesen Auftrag keine Planung von Sicherungsterminen erforderlich. Der Oracle-Sicherungsauftrag dient als Brücke zwischen SEP sesam und dem Recovery Manager (RMAN) und wird vom RMAN-Prozess zur Ausführung der Sicherung verwendet.

Um den Sicherungsprozess mit SEP sesam zu steuern, wird ein Befehl in Kombination mit einem Befehlstermin erstellt, um das SEP SBC Oracle Client Modul aufzurufen. Dieser generiert und führt ein RMAN-Skript mit den angegebenen Argumenten aus. Der Befehlstermin kann entweder als eigenständige, nicht wiederkehrende Instanz erstellt werden, oder er kann so geplant werden, dass er in regelmäßigen Abständen eintritt, um den Oracle-Sicherungsprozess zu automatisieren.

Alternativ kann die Oracle-Sicherung auch extern initiiert werden. In diesem Fall wird ein RMAN-Skript auf dem Oracle-Server konfiguriert, das auf den SEP sesam-Server, den Sicherungsauftrag, den Medienpool und optionale zusätzliche Sicherungsparameter verweist.

Um einen reibungslosen Ablauf des Sicherungsprozesses zu gewährleisten, sollten auf dem Oracle Server (dem SEP sesam Client) Berechtigungen konfiguriert sein, die eine Remote-Befehlsausführung erlauben. Außerdem muss sich die Oracle-Datenbank im ARCHIVELOG-Modus befinden, damit die Online-Sicherung funktioniert.

Aktivierung des ARCHIVELOG-Modus der Oracle-Datenbank

Um eine Online-Sicherung durchzuführen, muss sich die Oracle-Datenbank im ARCHIVELOG-Modus befinden. Oracle empfiehlt, dass Sie die Datenbank herunterfahren und eine Offline-Sicherung durchführen, um sich vor Problemen zu schützen, bevor Sie vom NOARCHIVELOG-Modus umschalten. Dies dient als letzte Sicherung der Datenbank im NOARCHIVELOG-Modus und kann im Falle von Komplikationen während des Wechsels zum ARCHIVELOG-Modus verwendet werden.

Um den Archivierungsmodus der Datenbank zu ändern, müssen Sie mit der Datenbank mit Administrator-Rechten (als SYSDBA) verbunden sein.

Prüfen des Archivierungsmodus der Datenbank:
  1. Starten Sie sqlplus von der Konsole aus mit dem Zugang des Oracle-Datenbankadministrators.
  2.      #> sqlplus "/as sysdba" 
  3. Prüfen Sie den Archivierungsmodus für Online-Sicherungen.
  4.      #> select name, log_mode from v$database;
         NAME      LOG_MODE
         --------- ------------
         MYDB      NOARCHIVELOG

Wenn der Datenbankprotokollmodus ARCHIVELOG anzeigt, können Sie eine Oracle RMAN-Online-Sicherung durchführen. Wenn der Modus NOARCHIVELOG angezeigt wird, führen Sie das unten beschriebene Verfahren durch.

Wechsel zum ARCHIVELOG-Modus:
  1. Fahren Sie die Datenbank (MYDB) herunter.
  2.      #> shutdown immediate;
  3. Starten Sie die Datenbank und setzen Sie sie in den Mount-Status. Um den Archivierungsmodus zu ändern, muss die Datenbank gemountet, aber nicht geöffnet sein.
  4.      #> startup mount;
  5. Aktivieren Sie den ARCHIVELOG-Modus.
  6.      #> alter database archivelog;
  7. Stellen Sie die Datenbank wieder online.
  8.      #> alter database open;
  9. Überprüfen Sie den Archivierungsmodus erneut.
  10.      #> select name, log_mode from v$database;
         NAME      LOG_MODE
         --------- ------------
         MYDB      ARCHIVELOG 

Durch die Aktivierung des ARCHIVELOG-Modus wird sichergestellt, dass die Online-Redo-Protokolldateien vor der Wiederverwendung archiviert werden. Es wird dringend empfohlen, einen bestimmten Speicherort für diese Archivprotokolle festzulegen, um zu verhindern, dass sie an beliebigen Orten gespeichert werden. Beachten Sie, dass die Datenbank automatisch heruntergefahren wird, wenn der Speicherplatz am Zielort der Archivprotokolle nicht mehr ausreicht. Einzelheiten finden Sie in der Oracle-Dokumentation Specifying Archive Destinations.

Erstellen eines Oracle-Sicherungsauftrags

Ein Oracle Sicherungsauftrag definiert den Umfang der Sicherung und stellt die Verbindung zwischen dem Recovery Manager (RMAN) Prozess und den SEP sesam Sicherungssätzen her. Der Sicherungsprozess in SEP sesam wird über den Befehl und den Befehlstermin abgewickelt, so dass es nicht notwendig ist, einen Sicherungstermin für diesen Auftrag zu erstellen oder zu planen.

Allgemeine Informationen zur SEP sesam Sicherungskonfiguration und zu den Voraussetzungen finden Sie unter Standard Sicherungsverfahren. Dieser Abschnitt behandelt nur Oracle-spezifische Informationen.

Anmerkung
Es wird empfohlen, für jede Oracle-Datenbank einen eigenen Sicherungsauftrag zu erstellen. Dies hilft, gültige Sicherungen für eine bestimmte Oracle-Datenbank zu identifizieren, falls eine Rücksicherung erforderlich ist.

Um eine Sicherung der Oracle-Datenbank zu konfigurieren, erstellen Sie zunächst einen Sicherungsauftrag für den Oracle-Client:

  1. Auswahl -> Aufträge -> Nach Clients, wählen Sie den Oracle-Client aus und klicken Sie dann auf Neuer Sicherungsauftrag. Das Fenster Neuer Sicherungsauftrag wird geöffnet.
  2. Wählen Sie in der Auswahlliste Auftragstyp die Option Oracle.
  3. Geben Sie unter Quelle den Namen der Oracle-Datenbank ein oder verwenden Sie die Schaltfläche Durchsuchen, um die Datenbank in der Client-Dateiansicht auszuwählen.
  4. Konfigurieren Sie die Optionen wie gewünscht und klicken Sie auf OK, um den Auftrag zu erstellen. Detaillierte Anweisungen finden Sie unter Erstellen eines Sicherungsauftrags.

Erstellen eines Befehls

SEP sesam bietet das SEP SBC Oracle Client Modul, das RMAN für Oracle Datenbanksicherungen verwendet. Das Modul wird mit einem Befehlstermin mit dem SEP sesam Befehl sbc_oracle_rman aufgerufen. Basierend auf den Argumenten, die mit dem sbc_oracle_rman Befehl bereitgestellt werden, generiert das Modul das RMAN-Skript und führt es anschließend aus. Die Verwendung dieses Befehls variiert je nach Plattform. In einer Windows-Shell-Skriptumgebung ist es erforderlich, die Parameter in der genauen Reihenfolge anzugeben.

Um einen Befehl in SEP sesam zu erstellen, klicken Sie unter Auswahl -> Aufträge -> Befehle auf Neuer Befehl, um das Fenster Befehl zu öffnen. Füllen Sie die Felder nach Bedarf aus. Die Befehlsdefinition kann auch einen Abbruchbefehl enthalten, der die Ausführung des RMAN-Skripts stoppt, falls der SEP sesam Befehl abgebrochen wird (derzeit nur unter Windows verfügbar). Detaillierte Anweisungen finden Sie unter Erstellen eines Befehls.

Verwendung des sbc_oracle_rman-Befehls

Der sbc_oracle_rman Befehl ist ein Wrapper-Skript, das ein RMAN-Skript mit den angegebenen Argumenten erzeugt und dann RMAN mit dem erzeugten Skript ausführt. Die folgenden Parameter sind verfügbar:

  -b: Sicherungsoperation. Standardmäßig ist dies eine Voll-, Online-, Einzelkanalsicherung.
  -r: Rücksicherungsoperation. Standardmäßig ist dies eine Voll-, Online-, Einzelkanalrücksicherung.
      HINWEISE:
      Vor der Rücksicherung muss die Datenbank in den benötigten Zustand gebracht werden,
     z.B. "SHUTDOWN; STARTUP MOUNT;"
      Nach der Rücksicherung kann ein "ALTER DATABASE OPEN RESETLOGS;" notwendig sein.

  -l <copy|full|diff|incr|arch>: Sicherungsmethoden COPY, FULL, DIFF, INCR und ARCHIVELOG (Archivprotokol).
     Die Sicherungsmethode kann mit einer ARCHIVELOG-Sicherung kombiniert werden,
    e.g. -l copy_arch

  -o {option}: Die folgenden Optionen werden unterstützt:

     delete                    Lösche Archivprotokolle nach der Sicherung.
     delete_later              Lösche Archivprotokolle nach 3 erfolgreichen Sicherungen.
     offline                   VORSICHT: Diese Option führt automatisch einen SHUTDOWN
                                         der Datenbank vor der Sicherung und einen STARTUP nach der Sicherung aus!

     controlfile               Rücksicherung der Kontrolldatei mit RMAN Katalog.
     controlfile_DBID={DBID}   Rücksicherung der Kontrolldatei ohne RMAN Katalog. Benötigt DBID.
     recover                   Wiederherstellung nach Rücksicherung.
     until={YYYYMMDD-HH:MM:SS} Zeitpunktgenaue Wiederherstellung zu angegebenem Zeitpunkt.

  -T <target_database_connect_string>: Standard: ORACLE_SID
  -R <recovery_catalog_connect_string>: Standard: NoCatalog
  -C <SEP_sesam_Server>: SEP sesam Server Host-Name
  -S <tape_server>: Bandserver Host-Name
  -j <SEP_sesam_job>: SEP sesam Auftragsname unter dem die Sicherung läuft
  -v [0|1]: debug on (set -x)
  -m <media_pool_name>: SEP sesam Medienpool, der für die Sicherung genutzt wird
  -p <number> Bestimmt die Anzahl der Sicherungskanäle
     <table_space> Bestimmt einen einzelnen Tablespace für die Sicherung oder Rücksicherung
     Falls nicht gegeben, wird die komplette DB gesichert/rückgesichert.

Verwendung unter Linux/Unix

 oracle@orax10:~/product/10.2/db_1/sob> ./sbc_oracle_rman.sh

Verwendung:

./sbc_oracle_rman.sh -b|r <-l level> -T <target_DBS> -R <Catalog> -S <SEP_sesam_Server> \
                             -j <SEP_sesam_job> -m <media_pool_name> -o <option> -p <number of streams> <table_space>
Verwendungsbeispiele für Sicherung und Rücksicherung unter Linux/Unix
Beispiel 1
Level 0 Sicherung von SID orcl auf SEP sesam server smsrv zum bereits konfigurierten Auftrag orax10_DB-orcl auf den Medienpool VTD1 mit Wiederherstellungskatalog RCVCAT.
 /opt/oracle/product/10.2/db_1/sob/sbc_oracle_rman.sh -b -l copy -T orcl -R sys/password@RCVCAT -C smsrv -j orax10_DB-orcl -m VTD1
Beispiel 2
Archivprotokoll-Sicherung von SID prod auf SEP sesam Server backupsrv des bereits konfigurierten Auftrag dbsrv_ora-prod auf dem Medienpool DAY unter Verwendung von SEP sesam Laufwerk 5 und ohne Verwendung eines Oracle Wiederherstellungskatalogs.
 /opt/oracle/product/10.2/db_1/sob/sbc_oracle_rman.sh -b -l arch -T prod -C backupsrv -j dbsrv_ora-prod -m DAY -d 5
Beispiel 3
Komplette Rücksicherung der Datenbank prod mit automatischer Wiederherstellung vom SEP sesam Server smsrv und SEP sesam Auftrag orax10_DB-prod vom Medienpool DISK.
  1. Herunterfahren der Datenbank mit den Oracle Management Tools.
  2.   SQL> shutdown immediate
  3. Mount der Datenbank.
  4.   SQL> startup mount
  5. Rücksicherung der Datenbank.
  6.   # /opt/oracle/product/10.2/db_1/sob/sbc_oracle_rman.sh -r -T prod -o recover -C smsrv -j orax10_DB-prod -m DISK
  7. Öffnen der neuen Version der Datenbank.
  8.   SQL> alter database open;
Beispiel 4
Zeitpunktgenaue Wiederherstellung vom Zeitpunkt 2. Februar 2017 der Datenbank fanta mit automatischer Wiederherstellung. Verbindung zum voreingestellten SEP sesam Auftrag dbserver_ora-fanta in der SEP sesam GUI unter Verwendung des Wiederherstellungskatalogs RCAT.
  1. Herunterfahren der Datenbank mit den Oracle Management Tools.
  2.   SQL> shutdown immediate
  3. Mount der Datenbank.
  4.   SQL> startup mount
  5. Rücksicherung der Datenbank.
  6.   # /opt/oracle/product/10.2/db_1/sob/sbc_oracle_rman.sh -r -T fanta -R sys/password@RCAT -o recover,until=20170202-16:31:00 -C sesamsrv -j dbserver_ora-fanta -m Month
  7. Öffnen der neuen Version der Datenbank.
  8.   SQL> alter database open resetlogs;


Verwendung unter Windows

Der Unterschied zwischen den Windows und SEP sesam Linux/Unix Oracle Erweiterungen ist, dass das reguläre Windows Shell Skripting keine ARGV Tags für alle Parameter anbietet. Folglich müssen die angegebenen Parameter beim Aufruf des Skripts in genau dieser Reihenfolge angegeben werden:

.\sbc_oracle_rman.cmd b full <user>/<password>@<sid> <user>/<password>@<RCAT> <SEP_sesam_Server> <SEP_sesam_job> <SEP_sesam_drive_number> <media_pool_name> [<trace_level>] [<table_space>]

Wenn ein Benutzer über die OS-Anmeldung autorisiert ist, können Sie <sid> verwenden. Wenn die Option Recovery Catalog (RCAT) nicht verwendet wurde, müssen Sie den Parameter nocatalogangeben, um stattdessen die Steuerdatei der Zieldatenbank zu verwenden.

.\sbc_oracle_rman.cmd b full <sid> nocatalog <SEP_sesam_Server> <SEP_sesam_job> <SEP_sesam_drive_number> <media_pool_name> [<trace_level>] [<table_space>]
Verwendungsbeispiele für Sicherung und Rücksicherung unter Windows
Beispiel 1
Vollsicherung mit Wiederherstellungskatalog auf dem SEP sesam Server backupsrv mit SEP sesam Sicherungsauftragstyp Oracle oracle_db_orcl auf Medienpool ltopool auf SEP sesam Laufwerk 2.
.\sbc_oracle_rman.cmd b full oracle/password@orcl oracle/password@rcvcat backupsrv oracle_db_orcl 2 ltopool 2
Beispiel 2
Vollsicherung wie oben ohne Wiederherstellungskatalog.
.\sbc_oracle_rman.cmd b full oracle/password@orcl nocatalog backupsrv oracle_db_orcl 2 ltopool 2
Beispiel 3
Vollständige Rücksicherung auf DB 'reco' ohne Wiederherstellungskatalog.
 .\sbc_oracle_rman.cmd r full 'reco' nocatalog backupsrv oracle_db_orcl 2 ltopool


Vermeidung des Klartext-Passworts (optional)

Um die Eingabe eines Klartext-Passworts in den Remote-Befehl zu vermeiden, führen Sie einen der folgenden Schritte aus:

  • Betten Sie das Passwort in das Skript sbc_oracle_rman.sh ein.
  • Verwenden Sie den Oracle Enterprise Manager Scheduler, um ein RMAN-Sicherungsskript auszuführen, anstatt einen SEP sesam Befehlstermin zu verwenden. Stellen Sie in diesem Fall sicher, dass Sie die notwendigen Zugriffsrechte für die Datenbank haben und ändern Sie die Umgebungsvariablen im Skript (SESAM_SERVER, SESAM_TASKEVENT...). Weitere Details siehe Erstellung eines externen RMAN-Sicherungsskripts.

Wenn Sie die Oracle Wiederherstellungskatalog-Datenbank verwenden, um das sbc_oracle_rman Skript aufzurufen, verwenden Sie das Passwort des RMAN-Benutzers für die Wiederherstellungkatalog-Datenbank, nicht das Passwort für die Oracle Datenbank.

Erstellen eines Befehlstermins

Ein Befehlstermin wird verwendet, um den definierten sbc_oracle_rman Befehl für die Oracle-Sicherung auszuführen, entweder als einmaligen Termin oder als geplanten Termin. Optional können Sie für den Befehlstermin zusätzliche Optionen angeben, um den ursprünglichen sbc_oracle_rman Befehl zu spezialisieren. Die zusätzlichen Parameter werden an das Ende des Befehls angehängt. Stellen Sie in diesem Fall sicher, dass der vollständige Befehl der korrekten Syntax und Parameterreihenfolge folgt (insbesondere unter Windows).

Um einen Befehlstermin zu erstellen, wählen Sie in SEP sesam unter Auswahl -> Aufträge -> Befehle den Befehl sbc_oracle_rman aus, klicken mit der rechten Maustaste darauf und klicken dann auf Neuer Befehlstermin, um das Fenster Neuer Befehlstermin zu öffnen. Füllen Sie die Felder nach Bedarf aus. Sie können einen Befehl als Folgeaktion angeben, um die Sicherung mit dem RMAN-crosscheck-Befehl zu validieren. Detaillierte Anweisungen finden Sie unter Erstellen eines Befehlstermins.

Erstellung eines externen RMAN-Sicherungsskripts

In diesem Abschnitt wird nur der SEP sesam-spezifische Teil von Oracle RMAN erklärt. Details zu RMAN und zum Einrichten einer korrekten Sicherungsstrategie finden Sie unter Oracle Datenbank Dokumentation.

Um die Sicherung einer Oracle Datenbank mit SEP sesam extern zu verwalten, müssen Sie ein RMAN Skript auf dem Oracle Server erstellen. Dieses Skript enthält eine Reihe von Anweisungen, denen RMAN während des Sicherungsprozesses folgen soll. Es beginnt mit der Anmeldung an der Zieldatenbank, d.h. der Datenbank, die Sie sichern wollen. Anschließend öffnet es einen Sicherungskanal, über den die Sicherung durchgeführt wird. Für parallele Sicherungen können Sie zusätzliche Kanäle zuweisen. Dann startet das Skript den Sicherungsvorgang, erzeugt eine eindeutige ID zur Identifizierung des Sicherungssatzes und hält sich an die angegebene Grenze für die Anzahl der Dateien pro Sicherungssatz. Wenn die Sicherung abgeschlossen ist, gibt das Skript den Sicherungskanal frei.

Das RMAN-Skript muss auf den SEP sesam Server, den spezifischen Oracle-Sicherungsauftrag und den Medienpool verweisen. Optional können Sie weitere verfügbare Parameter hinzufügen.

Anmerkung
Um die quellseitige Deduplizierung für externe Backups zu aktivieren, verwenden Sie den folgenden Parameter:
SESAM_DRIVE=DS@+_SSDD_

Die Verwendung der GUI-Option in der Backup-Ereignisspezifikation, die mit dem Parameter SESAM_TASKEVENT aufgerufen wird, aktiviert die quellseitige Deduplizierung nicht.

SEP sesam-spezifische Parameter
SESAM_SERVER (*) Name des SEP sesam Servers (z. B. http://bcksrv:11000).
SESAM_TASKEVENT Dieser Parameter verweist auf den Namen des (ungeplanten) Sicherungstermins, den Oracle bei der Durchführung der Sicherung verwenden soll, so dass Benutzer einen Migrationsauftrag und eine Folgeaktion für die Sicherung festlegen können. Beachten Sie, dass der konfigurierte Sicherungstermin für einen Oracle-Sicherungsauftrag ungeplant sein muss (Option Ohne Zeitplan), was möglicherweise eine zusätzliche Konfiguration erfordert, siehe Termine ohne Zeitplan.

Bei der Konfiguration des Sicherungstermins für einen Oracle-Sicherungsauftrag können Sie neben den allgemeinen Einstellungen und Parametern für die Sicherung auch den Migrationsauftrag, die Folgeaktion und den Ersatzsicherungtermin festlegen. Dies ermöglicht es Ihnen, die Sicherungseinstellungen und die damit verbundenen Folgeaktionen an einem Ort zu verwalten und zu pflegen, ohne Änderungen auf dem Oracle-Host vornehmen zu müssen. Wenn die Sicherung gestartet wird, verbindet sich der SEP sesam Client auf dem Oracle Host mit dem SEP sesam Server und holt sich alle spezifizierten Einstellungen aus der Konfiguration des Sicherungstermins. Wenn die Sicherung beendet ist, werden der konfigurierte Migrationsauftrag und die Termine gestartet. Weitere Informationen zur Konfiguration von Sicherungsterminen finden Sie unter Erstellen eines Sicherungstermins.

Beachten Sie, dass dieser Parameter die Parameter SESAM_JOB, SESAM_POOL, SESAM_TAPE_SERVER, SESAM_DRIVE, SESAM_MIGRATION_TASK und SESAM_FOLLOW_EVENT ersetzt.

SOB_TRACE Trace level (max. 3).
SOB_LOGFILE Name der Protokolldatei. Wenn keine Protokolldatei angegeben wird, werden Trace-Meldungen in sbtio.log geschrieben.

Veraltete Parameter, ersetzt mit SESAM_TASKEVENT:

SESAM_JOB (*) Name des Auftrags für die Oracle-Sicherung. Sie sollten einen Auftrag erstellen, bevor Sie die RMAN-Sicherung einrichten. Siehe Erstellen einen Sicherungsauftrag vom Typ Oracle.
SESAM_POOL (*) Name des Medienpools.
SESAM_DRIVE Laufwerksnummer.
SESAM_TAPE_SERVER Name des SEP sesam Band-Servers. Optional kann ein Portbereich angegeben werden (z. B. bcksrv:11001@11003-11007).
SESAM_MIGRATION_TASK Dieser optionale Parameter verweist auf den Namen des Migrationsauftrags, der nach erfolgreichem Abschluss der Oracle-Sicherung gestartet wird. Wenn SESAM_TASKEVENT verwendet wird, kann der Migrationsauftrag in der Konfiguration des Sicherungstermins angegeben werden.
SESAM_FOLLOW_EVENT Dieser optionale Parameter verweist auf den Namen der Folgeaktion, die gestartet wird, wenn die Oracle-Sicherung erfolgreich abgeschlossen wurde. Weitere Informationen finden Sie unter Folgeaktion. Wenn SESAM_TASKEVENT verwendet wird, kann die Folgeaktion in der Konfiguration des Sicherungstermins angegeben werden.
RMAN-spezifische Parameter
SBT_LIBRARY=<path> Pfad zur SBT-Library-Datei (libobk.so) auf dem System. Auf AIX-Systemen verwenden, wenn die Library nicht automatisch gefunden werden kann. Die Library-Datei libobk.so befindet sich in <sesam_install>/bin/sesam.
Parameter darf NICHT Teil der Variable ENV= sein. Beispiel: allocate channel t1 type ’SBT’ parms='SBT_LIBRARY=/opt/sesam/bin/sesam/libobk.so ENV=(...)'. Siehe: Oracle Dokumentation
Beispiel für ein RMAN-Sicherungsskript

Das folgende Beispielskript führt eine vollständige Datenbanksicherung durch:

	oracle@oraclesrv:/product/oracle/bin> cat ora_full.rman
	connect target
	run{
	allocate channel t1 type ’SBT’ parms ’ENV=(SESAM_SERVER=backup,SESAM_TASKEVENT=oracle_full)’;
	backup database
	format ’O%d_%u.dat’;
	filesperset 100;
	release channel t1;
	}

Wo:

  • format ’O%d_%u.dat’ erzeugt eine eindeutige ID. Sowohl Oracle als auch SEP sesam verwenden diese ID, um den richtigen Sicherungssatz während der Rücksicherung zu identifizieren. Oracle garantiert, dass die Kombination von %d%u zu einer eindeutigen ID führt.
  • filesperset 100 setzt das Limit für die Anzahl der Dateien pro Sicherungssatz auf 100

Wenn dieses Skript mit rman cmdfile ora full.rman ausgeführt wird, sollte das Ergebnis wie folgt aussehen:

 oracle@oraclesrv:\~/product/oracle/bin> ./rman cmdfile ora_full.rman
 Recovery Manager: Release 9.2.0.1.0 - ProductionCopyright (c) 1995
 RMAN> connected to target database: MYDB (DBID=2383580887)
 RMAN> connected to recovery catalog database
 RMAN> 2> 3> 4> 5> 6> 7> 8> 9> 10> 11> 12> 13> 14>
 allocated channel: t1
 channel t1: sid=16 devtype=SBT_TAPE
 channel t1: MMS Version 1.7.0.1
 Starting backup at 30-JUL-23
 channel t1: starting full datafile backupset
 channel t1: specifying datafile(s) in backupset
 including current SPFILE in backupset
 including current controlfile in backupset
 input datafile fno=00001 name=/opt/oracle/oradata/mydb/system01.dbf
 input datafile fno=00002 name=/opt/oracle/oradata/mydb/undotbs01.dbf
 input datafile fno=00005 name=/opt/oracle/oradata/mydb/example01.dbf
 input datafile fno=00010 name=/opt/oracle/oradata/mydb/xdb01.dbf
 input datafile fno=00006 name=/opt/oracle/oradata/mydb/indx01.dbf
 input datafile fno=00009 name=/opt/oracle/oradata/mydb/users01.dbf
 input datafile fno=00003 name=/opt/oracle/oradata/mydb/cwmlite01.dbf
 input datafile fno=00004 name=/opt/oracle/oradata/mydb/drsys01.dbf
 input datafile fno=00007 name=/opt/oracle/oradata/mydb/odm01.dbf
 input datafile fno=00008 name=/opt/oracle/oradata/mydb/tools01.dbf
 channel t1: starting piece 1 at 30-JUL-23
 channel t1: finished piece 1 at 30-JUL-23
 piece handle=b_7_1_MYDB.dat comment=API Version 1.1,MMS Version 1.7.0.1
 channel t1: backup set complete, elapsed time: 00:07:47
 Finished backup at 30-JUL-23
 RMAN> Recovery Manager complete.


Sichern von CDBs und PDBs

SEP sesam unterstützt die Oracle-Multitenant-Architektur, die es erlaubt, mehrere Datenbanken innerhalb einer einzigen Instanz zu verwalten. Bei der Multitenant-Architektur funktionieren die Oracle-Datenbanken (v. ≥ 12c) als multitenantfähige Container-Datenbanken (CDBs), die null, eine oder mehrere vom Kunden erstellte Pluggable-Datenbanken (PDBs) enthalten. Die PDB ist eine portable Sammlung von Schemas, Schema-Objekten und Non-Schema-Objekten, die einem Oracle Net-Client als traditionelle Oracle-Datenbank (non-CDB) erscheint. Weitere Informationen zur Multi-Tenant-Architektur und zur Einrichtung von CDBs und PDBs finden Sie unter About the Multitenant Architecture.

Durch die Verwendung der Multitenant-Architektur können Sie eine komplette Multitenant-Container-Datenbank (CDB), die Root oder eine oder mehrere Pluggable-Datenbanken sichern und rücksichern. Die RMAN-Befehle, die für die Sicherung und die Rücksicherung von CDBs und PDBs verwendet werden, sind den Befehlen für herkömmliche Oracle-Datenbanken (non-CDBs) sehr ähnlich, mit kleinen Unterschieden in der Syntax. Beachten Sie, dass Sie für non-CDBs die gleichen Sicherungs- und Rücksicherungsvorgänge durchführen können wie für CDBs und PDBs. Einzelheiten zum Sichern und Rücksichern von CDBs und PDBs finden Sie in der Oracle-Dokumentation.

Um Sicherungen von Pluggable-Datenbanken (PDBs) durchzuführen, passen Sie das RMAN-Sicherungsskript entsprechend an, um die erforderlichen PDB-spezifischen Parameter aufzunehmen. Weitere Einzelheiten finden Sie in den unten aufgeführten Beispielen.

Verwendungsbeispiele für PDB-Sicherung und -Rücksicherung
Sichern einer einzelnen PDB
    run{
    allocate channel t1 type ’SBT’ parms ’ENV=(SESAM_SERVER=backup,SESAM_JOB=oracle_full,SESAM_POOL=DISK)’;
    BACKUP PLUGGABLE DATABASE pdbname;
    release channel t1;
    }
Sichern mehrerer PDBs
    run{
    allocate channel t1 type ’SBT’ parms ’ENV=(SESAM_SERVER=backup,SESAM_JOB=oracle_full,SESAM_POOL=DISK)’;
    BACKUP PLUGGABLE DATABASE pdbname1, pdbname2;
    release channel t1;
    }
Validierung der PDB für die Rücksicherung
    run{
    allocate channel t1 type ’SBT’ parms ’ENV=(SESAM_SERVER=backup,SESAM_JOB=oracle_full,SESAM_POOL=DISK)’;
    RESTORE PLUGGABLE DATABASE pdbname VALIDATE;
    release channel t1;
    }
PDB Rücksicherung
     run{
     allocate channel t1 type ’SBT’ parms ’ENV=(SESAM_SERVER=backup,SESAM_JOB=oracle_full,SESAM_POOL=DISK)’;
     ALTER PLUGGABLE DATABASE pdbname CLOSE;
     RESTORE PLUGGABLE DATABASE pdbname;
     RECOVER PLUGGABLE DATABASE pdbname;
     ALTER PLUGGABLE DATABASE pdbname OPEN;
     release channel t1;
     } 


Aktivieren des Desaster Recovery mit CONTROLFILE AUTOBACKUP

Im Modus NOCATALOG speichert RMAN seine Metadaten in der Steuerdatei der Zieldatenbank, anstatt einen separaten Wiederherstellungs-Datenbankkatalog zu verwenden. Um ein reibungsloses Disaster Recovery einer kompletten Oracle-Datenbank zu ermöglichen, kann RMAN so konfiguriert werden, dass die Steuerdatei und die Serverparameterdatei automatisch gesichert werden.

Anmerkung
Es wird empfohlen, dass die Option CONTROLFILE AUTOBACKUP immer aktiviert ist.

Die Aktivierung der Option CONTROLFILE AUTOBACKUP stellt sicher, dass bei jeder Oracle-Sicherung ein eigener Sicherungssatz für die Steuerdatei erzeugt und auf dem SEP sesam Server gespeichert wird. Dadurch kann RMAN die Datenbank auch dann wiederherstellen, wenn die aktuelle Steuerdatei, der Katalog und die Serverparameterdatei verloren gehen. Die Steuerdatei liefert Datenbankkonsistenzinformationen, die für die Wiederherstellung verwendet werden, und kann verwendet werden, um Datenbankinformationen auf einem neu installierten oder Ersatzsystem rückzusichern.

  1. Prüfen Sie mit RMAN, die Einstellung der Option CONTROLFILE AUTOBACKUP.
  2.  RMAN> show controlfile autobackup;
     RMAN configuration parameters for database with db_unique_name XE are:
     CONFIGURE CONTROLFILE AUTOBACKUP OFF; # default
  3. Aktivieren Sie die Option CONTROLFILE AUTOBACKUP.
  4.  RMAN> CONFIGURE CONTROLFILE AUTOBACKUP ON;

Validierung von Sicherungen mit crosscheck

Das RMAN crosscheck Kommando führt einen Synchronisations- und Validierungsprozess der Oracle Datenbanksicherungen und -kopien zwischen SEP sesam und dem Wiederherstellungskatalog durch. Er stellt sicher, dass die Sicherungsdateien noch vorhanden und an den angegebenen Speicherorten zugänglich sind und prüft ihre Integrität und Bereitschaft für mögliche Rücksicherungsvorgänge.

Wird festgestellt, dass eine Sicherung oder eine Kopie fehlt oder unzugänglich ist, aktualisiert RMAN ihren Status im Wiederherstellungskatalog und markiert sie als abgelaufen. Dies betrifft den gesamten Sicherungsatz. Wenn ein Objekt innerhalb einer Sicherung nicht gefunden wird, wird die gesamte Sicherung als abgelaufen markiert.

Bei der Verwendung von crosscheck müssen Sie einen Sicherungskanal vom Typ 'SBT' zuweisen, wenn keine automatischen Kanäle für den Medienmanager konfiguriert sind. Dadurch wird sichergestellt, dass RMAN SEP sesam für die Durchführung der Wartungsaufgaben verwendet. Zusätzlich kann der Befehl delete expired verwendet werden, um alle abgelaufenen Sicherungen effizient aus dem RMAN zu entfernen.

Beispiel
allocate channel for maintenance type 'SBT' parms
'ENV=(SESAM_SERVER=sesam,SESAM_JOB=job,SESAM_POOL=pool)';
crosscheck backup;
delete expired;


Siehe auch

Oracle Anforderungen und KonfigurationOracle RücksicherungOracle Duplicate Database

Copyright © SEP AG 1999-2024. Alle Rechte vorbehalten.
Jede Form der Reproduktion der Inhalte dieses Benutzerhandbuches, ganz oder in Teilen, ist nur mit der ausdrücklichen schriftlichen Erlaubnis der SEP AG gestattet. Bei der Erstellung dieses Benutzerhandbuches wurde mit größtmöglicher Sorgfalt gearbeitet, um korrekte und fehlerfreie Informationen bereit stellen zu können. Trotzdem kann die SEP AG keine Gewähr für die Richtigkeit der Inhalte dieses Benutzerhandbuches übernehmen.