5 1 0: Konfiguration von ACSLS-verwaltete Bibliotheken
Übersicht
Dieser Artikel beschreibt die Konfiguration einer StorageTek ACSLS Bibliothek in einer Oracle Linux Umgebung.
SEP sesam unterstützt die Konfiguration von Bandbibliotheken als SEP sesam Sicherungsgeräte, die von StorageTek Automated Cartridge System Library Software (ACSLS) gesteuert werden. Das System, auf dem Sie ACSLS installieren und konfigurieren, wird ACSLS Device Server genannt. Derzeit unterstützt SEP sesam ACSLS nur auf Oracle Linux Server.
ACSLS steuert eine StorageTek ACS Bandbibliothek, während SEP sesam Server über ACSLS auf die Robotik der Bibliothek zugreift, um Medien und Laufwerke zu verwalten, die speziell für die Verwendung mit SEP sesam konfiguriert sind.
Ausführliche Informationen zur ACSLS-Konfiguration und Systemverwaltung finden Sie in der offiziellen StorageTek-Dokumentation.
Voraussetzungen
- ACSLS-verwaltete Bibliotheken benötigen eine spezielle Lizenz für die Verwendung mit SEP sesam. Details finden Sie unter Lizensierung.
- Der ACSLS Server und der SEP sesam Server müssen sich auf unterschiedlichen Systemen befinden.
Konfigurationsschritte
- Installation des SEP sesam Server und ACSLS Device Server (Oracle Linux Server).
- Hinzufügen des ACSLS Device Servers als SEP sesam Client.
- Erstellen eines neuen Laders, der den Oracle Linux Server als Device Server verwendet.
- Verbinden der ACSLS Laufwerke mit dem SEP sesam Server.
- Erstellen einer Laufwerksgruppe und Hinzufügen der mit dem SEP sesam Server verbundenen Laufwerke.
- Erstellen eines Medienpools.
- Durchführen eines Archivabgleichs.
Installation des SEP sesam Server und ACSLS Device Server (Oracle Linux Server)
- Überprüfen Sie die Hardware Anforderungen für einen SEP sesam Server und installieren Sie den SEP sesam Server V. ≥ 5.0.0.x. Sie können ihn von SEP Download Center herunterladen.
- Installieren Sie das entsprechende RHEL SEP sesam Remote Device Server Paket, z.B. von https://download.sep.de/linux/RedHat/x86_64/RHEL8/ installieren Sie das sesam_rts-5.0.0-4.rhel8.x86_64.rpm Paket auf ACSLS Device Server - Oracle Linux Server. Stellen Sie während der Installation auf Oracle Linux sicher, dass der Zugriff auf den SEP sesam Server erlaubt ist. Für Details zur Installation siehe SEP sesam Installation - Kurzanleitung.
Konfiguration des ACSLS Device Server als SEP sesam Client
- In der SEP sesam GUI: Wählen Sie unter Auswahl -> Komponenten -> Topologie den gewünschten Standort aus (LOCAL wird standardmäßig immer angelegt) und klicken Sie dann auf Neuer Client. Geben Sie den Namen Ihres ACSLS Device Server (Oracle Linux Server) ein. Dies muss der im Netzwerk definierte Hostname des Servers sein, d.h. er muss über DNS oder die etc/hosts-Datei aufgelöst werden können. Ist ein Domain Name System (DNS) im Netzwerk vorhanden, wählt SEP sesam automatisch die TCP/IP-Adresse aus. Ansonsten muss die Adresse in der Datei etc/hosts angegeben werden.
- Wählen Sie in der Auswahlliste Plattform die Option LINUX. (In der Auswahlliste Betriebssystem ist dann automatisch das Linux-Betriebssystem ausgewählt).
- In der Auswahlliste Zugriffsmodus ist die Kommunikationsmethode und der Zugriffstyp zwischen dem Client und dem SEP sesam Server standardmäßig auf SMSSH eingestellt. Klicken Sie auf OK.
Ihr ACSLS Device Server sollte nun im Inhaltsbereich Topologie angezeigt werden. Weitere Details und zusätzliche Optionen finden Sie unter Konfiguration eines Clients.
Erstellen eines neuen Laders
Erstellen Sie einen neuen Lader, der den Oracle Linux Server als Device Server und die Kennung (Nummer) des ACSLS-Laders als Gerätenamen verwendet.
- Konfigurieren Sie Ihren ACSLS Lader manuell in der SEP sesam GUI: Auswahl -> Komponenten -> Lader. Klicken Sie auf Neuer Lader.
- Geben Sie im Fenster Neuer Lader die Eigenschaften des Laders ein.
- Gerätename: Geben Sie die Kennung (Nummer) des ACSLS-Laders als Gerätenamen ein. Sie können den Bezeichner wie im folgenden Beispiel gezeigt ermitteln:
ACSSA> query acs all 2020-02-06 09:49:38 ACS Status Identifier State Free Cell Audit Mount Dismount Enter Eject Count C/P C/P C/P C/P C/P 0 online 27 0/0 0/0 0/0 0/0 0/0 1 online 30 0/0 0/0 0/0 0/0 0/0
In diesem Beispiel ist es "0" oder "1".
- Device Server: Wählen Sie aus der Auswahlliste den zuvor hinzugefügten ACSLS Device Server (Oracle Linux Server) aus, mit dem der Lader verbunden ist.
- Typ: Geben Sie den Gerätetyp ein.
- Ctrl : Wählen Sie DIR_ACSLS aus.
- Fächer: Anzahl der Fächer im Lader.
- Ports: Anzahl der Schächte im Lader.
- Barcode: Je nachdem, ob der Lader über einen Barcodeleser verfügt oder nicht, wählen Sie Ja oder Nein.
- Autom. Entladefunktion: Fast alle Autolader und Bandbibliotheken erlauben explizite Befehle zum Transport von Bändern zum und vom Lader-Mechanismus. Es wird dringend empfohlen, die Autom. Entladefunktion zu deaktivieren, indem Sie sie auf Nein setzen und die Laufwerkeinstellungen des Herstellers wie vorgesehen ausführen lassen.
Hinweis | |
Es wird empfohlen, die persistente Namensgebung zu konfigurieren, die Dateinamen für Lader und Bandlaufwerke erzwingt, so dass sie über Betriebssystem-Neustarts hinweg bestehen bleiben. Die Konfiguration der persistenten Namensgebung hängt vom verwendeten Treiber ab und ist nicht Bestandteil von SEP sesam, da jeder Hardwarehersteller dies anders handhabt. Wenn Sie Hilfe benötigen, wenden Sie sich an Ihr jeweiliges Betriebssystem und den Support des Hardwareherstellers. SEP sesam liefert nur grundlegende Informationen, wie in Persistente Namensgebung von Bandgeräten beschrieben. |
Verbinden der ACSLS Laufwerke mit dem SEP sesam Server
Verbinden Sie die ACSLS Laufwerke mit dem SEP sesam Server (oder einem Remote Device Server RDS) über eine iSCSI Verbindung.
Erstellen einer Laufwerksgruppe und Hinzufügen der mit dem SEP sesam Server verbundenen Laufwerke
Die ACSLS-Bibliothek verwaltet normalerweise Medien, die von verschiedenen Anwendungen genutzt werden. Konfigurieren Sie die Laufwerke (und Medien), die Sie mit SEP sesam verwenden möchten.
- Wählen Sie aus den Komponenten Laufwerke aus. In SEP sesam muss jedes Laufwerk ein Mitglied einer Laufwerksgruppe sein. Erstellen Sie eine neue Laufwerksgruppe: Klicken Sie auf die Schaltfläche Neue Laufwerksgruppe und geben Sie den Namen der neuen Laufwerksgruppe ein, z.B. ACSLS_Drives.
- Wir empfehlen, dass Sie alle Laufwerke, die zum gleichen Lader gehören, in der gleichen Laufwerksgruppe zusammenzufassen.
- Sobald Sie eine Laufwerksgruppe erstellt haben, können Sie mit Doppelklick eine Standardschnittstelle für sie festlegen. Diese Schnittstelle wird dann automatisch verwendet, wenn Sie einen Auftrag per Sofortstart starten und wenn Sie im Rahmen eines Zeitplans einen neuen Sicherungstermin erstellen.
- Wählen Sie die neu erstellte Laufwerksgruppe aus und erstellen Sie neue Laufwerke, indem Sie auf Neues Laufwerk klicken.
- Im Dialog Neues Laufwerk stehen Ihnen die folgenden Felder zur Verfügung:
- Laufwerksnummer: Die Nummer wird von SEP sesam automatisch vergeben. Sie können sie ändern, wenn Sie ein neues Laufwerk anlegen.
- Bezeichnung: Geben Sie optional eine Beschreibung ein, z.B. die logische Kennung eines Laufwerks.
- Laufwerkstyp: Wählen Sie den Laufwerkstyp aus der Auswahlliste der vorhandenen Laufwerke z.B. LTO.
- Lader: Wählen Sie aus der Auswahlliste den Eintrag ACSLS.
- Laufwerksnr. im Lader: Überprüfen Sie die Informationen, die Ihnen von slu topology geliefert wurden:
Für die Laufwerksnr. im Lader mit dem Wert 0 würden Sie z.B. den zugehörigen persistenten Namen des Laufwerks in das Feld Gerät (non-rewinding) eingeben. - Device Server: Wählen Sie aus der Auswahlliste der verfügbaren Hosts den Namen des Servers (oder RDS), mit dem das Laufwerk verbunden ist.
- Laufwerksgruppe: Ist bereits ausgewählt, basierend auf Ihrer vorherigen Auswahl, wenn Sie mit der Laufwerkskonfiguration beginnen.
- Gerät (non-rewinding): Anhand der slu topology-Ausgabe müssen Sie den dauerhaften Namen des Laufwerks mit der Laufwerksnummer abgleichen. Für Details, siehe Geräteerkennung mit slu topology.
- Geräteblockgröße: Mit der Option Geräteblockgröße können Sie die Standard-Schreibdichte für Bänder ändern, um eine bessere Bandleistung zu erzielen. Diese Einstellung gilt nur für LTO-Bänder, wenn sie initialisiert werden. Für Details siehe Einstellen der Geräteblockgröße.
- Max. Anzahl Kanäle: Wählen Sie die Anzahl der gleichzeitigen Sicherungen, die über Laufwerke durchgeführt werden können.
- Verschlüsselung möglich: Für bereits konfigurierte Laufwerke wird angezeigt, ob sie verschlüsselungsfähig sind. Das Feld ist nicht editierbar für neue Laufwerke. Beachten Sie, dass SEP sesam Unterstützung für die Verwaltung der LTO-basierten Verschlüsselung anbietet; die LTO-Verschlüsselung von Bandlaufwerken kann auf Medienpool-Ebene aktiviert werden. Weitere Informationen finden Sie unter LTO-Verschlüsselung.
- Klicken Sie auf OK, um das Laufwerk zu konfigurieren.
Hinweis | |
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Wiederholen Sie den Vorgang für jedes Laufwerk.
Erstellen eines Medienpools
Konfigurieren Sie einen Medienpool, der für die direkte Sicherung auf Bänder verwendet werden soll, und weisen Sie ihn der Laufwerksgruppe zu, die Ihre neu erstellten Laufwerke enthält. Die Art und Weise, wie Sie Ihre Sicherungsstrategie einrichten, hängt von den zu sichernden Daten ab. Beachten Sie, dass SEP sesam keine Scratch-Pools verwendet.
- Nach Klick auf Auswahl -> Medienpools -> Neuer Medienpool. Erscheint der Dialog Neuer Medienpool.
- Geben Sie im Fenster Medienpool die erforderlichen Felder an:
- Name: Geben Sie einen Namen für einen Medienpool an, z.B. MP_tape_day (für tägliche Sicherungen), MP_tape_week (für wöchentliche Sicherungen), etc.
- Beschreibung: Fügen Sie optional eine Beschreibung des Pools ein.
- Laufwerksgruppe: Wählen Sie aus der Auswahlliste aller verfügbaren Laufwerksgruppen die Laufwerksgruppe aus, die Sie zuvor erstellt haben. Details zu Laufwerksgruppen finden Sie unter Laufwerke.
- Aufbewahrungszeit [Tage]: Geben Sie die Aufbewahrungszeit für den Medienpool an. Die Aufbewahrung beginnt mit dem Datum, an dem ein Sicherungssatz auf das Medium geschrieben wird und dauert für den durch die Aufbewahrungszeit des Medienpools festgelegten Zeitraum (in Tagen). Das Ablaufdatum der Aufbewahrungszeit ist die EOL des Sicherungssatz. Wenn ein Sicherungssatz auf Band gespeichert wird, hat jeder gespeicherte Sicherungssatz seine eigene EOL, das Ablaufdatum des Bandes jedoch entspricht der maximalen Aufbewahrungszeit (der längsten EOL) aller Sicherungssätze, die auf ihm gespeichert sind. Weitere Informationen finden Sie unter Bandverfügbarkeit und Aufbewahrung.
Durchführen eines Archivabgleichs
Nach dem Einlegen von neuen oder gebrauchten Medien, die noch nicht von SEP sesam registriert (initialisiert) wurden, müssen Sie einen Archivabgleich durchführen. Der Archivabgleich identifiziert die Medien in einem Lader und synchronisiert die Informationen mit der SEP sesam Medienarchiv-Datenbank. Um den Abgleich zu starten, wählen Sie Auswahl -> Komponenten -> Lader -> wählen Sie Ihre ACSLS Bibliothek -> Archivabgleich. Details finden Sie unter Archivabgleich konfigurieren.
Siehe auch
Konfiguration eines Laders – Durchführen eines Archivabgleichs – Medienpools – Medien – LTO Verschlüsselung – Bandmanagement