5 1 0: Abhängigkeiten der Sicherungskette
Übersicht
Eine Sicherungskette in SEP sesam besteht aus vollständigen, differenziellen und inkrementellen Sicherungen, die in einer sequentiellen Reihenfolge organisiert sind. Eine Sicherungskette beginnt mit einer Vollsicherung, die eine vollständige Kopie der angegebenen Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt erfasst. Die Vollsicherung dient als Startpunkt für die nachfolgenden Sicherungen in der Kette. Nach der Vollsicherung werden differenzielle und inkrementelle Sicherungen durchgeführt, um Änderungen an den Daten seit der letzten Sicherung in der Kette zu erfassen.
Jede Sicherung in der Kette erzeugt einen Sicherungssatz, der die gesicherten Daten enthält. Außerdem können Sicherungen migriert und repliziert werden, wodurch zusätzliche Kopien der Sicherungssätze entstehen.
Während der Rücksicherung rekonstruiert SEP sesam die Daten, indem es die entsprechenden Sicherungen in der Kette verwendet. Es beginnt mit der Vollsicherung und wendet die notwendigen differenziellen und inkrementellen Sicherungen an, um zu einem bestimmten Zeitpunkt wiederherzustellen.
Eine Sicherungskette, die aus vollständigen und nachfolgenden differenziellen und inkrementellen Sicherungen besteht, wird als eine einzige Sicherungseinheit behandelt und vereinfacht die Verwaltung und Aufbewahrung von Sicherungen. Sicherungsketten optimieren die Speichereffizienz, indem sie nur die Änderungen seit der letzten Sicherung speichern und so die Datenübertragung und -speicherung minimieren. Lange Sicherungsketten können jedoch ineffizient und anfälliger für Fehler sein, da die Sicherungen innerhalb der Kette voneinander abhängig sind. Dies kann bei Rücksicherungsvorgängen zu Problemen führen, z.B. zu unzureichender Speicherverfügbarkeit und längeren Rücksicherungszeiten.
Anmerkung | |
In SEP sesam gibt es keine Beschränkungen für die Anzahl der Sicherungen innerhalb einer Sicherungskette. Um mögliche Probleme, die durch lange Sicherungsketten entstehen können, zu minimieren, empfiehlt die SEP AG dringend, regelmäßige Vollsicherungen durchzuführen und eine Obergrenze von ca. 100 inkrementellen Sicherungen festzulegen. |
Was sind Abhängigkeiten der Sicherungsketten
Sicherungsketten sind Abfolgen von Sicherungen, die einer bestimmten Reihenfolge und Abhängigkeitsstruktur folgen. Diese Ketten bestehen aus primären und abhängigen Sicherungen. In SEP sesam können die folgenden Begriffe verwendet werden, um Sicherungsbeziehungen und deren Abhängigkeiten zu beschreiben:
- Die primäre Sicherung ist eine eigenständige Sicherung, die keine anderen Sicherungen benötigt, um Daten erfolgreich rückzusichern.
- Eine abhängige Sicherung erfordert andere Sicherungen für eine erfolgreiche Datenrücksicherung. Die Rücksicherung der Daten hängt von vorangegangenen Sicherungen ab, z.B. von vollständigen, differenziellen oder inkrementellen Sicherungen.
Eine primäre Sicherung ist eine Vollsicherung, die einen gesamten Datenbestand erfasst, während abhängige Sicherungen, wie inkrementelle Sicherungen, auf das Vorhandensein anderer Sicherungen angewiesen sind, um den Rücksicherungsprozess abzuschließen. Bei inkrementellen Sicherungen beispielsweise sind alle vorangegangenen Sicherungssätze (einschließlich Voll- und differenzielle Sicherung) für eine erfolgreiche Rücksicherung erforderlich.
Die jeweilige Tiefe einer abhängigen Sicherung in einer Sicherungskette gibt an, wie viele vorangegangene Sicherungen notwendig sind, um eine bestimmte Sicherung in der Kette erfolgreich rückzusichern. Die jeweilige Tiefe definiert die Position der Sicherung in der Kette.
Angenommen in einer Sicherungskette, die mit einer Vollsicherung beginnt, gefolgt von fünf inkrementellen Sicherungen, wird eine differenzielle Sicherung durchgeführt, gefolgt von einem weiteren Satz von fünf inkrementellen Sicherungen. Die jeweilige Tiefe der ersten inkrementellen Sicherung ist 1, da sie für die Rücksicherung nur von der Vollsicherung abhängt. Für jede nachfolgende inkrementelle Sicherung wird die jeweilige Tiefe um 1 erhöht, da jede Sicherung die Vollsicherung und alle vorangegangenen inkrementellen Sicherungen für die Rücksicherung benötigt. Die vierte inkrementelle Sicherung hat eine Tiefe von 4. Die differenzielle Sicherung setzt die Tiefe auf 1 zurück, da sie für die Rücksicherung nur von der Vollsicherung abhängt. Die nächste inkrementelle Sicherung erfordert die Vollsicherung und die vorangegangene differenzielle Sicherung, wodurch sich ihre jeweilige Tiefe auf 2 erhöht. Entsprechend beträgt die jeweilige Tiefe der vierten inkrementellen Sicherung, die auf die differenzielle Sicherung folgt, 5.
EOL der Sicherungskette
Um die Rücksicherbarkeit einer gesamten Sicherungskette zu gewährleisten, verfolgt das Aufbewahrungsmanagement abhängige Sicherungen und passt die EOL (End of Lifetime - Ablaufdatum einer Sicherung) so an, dass die Sicherungssätze erhalten bleiben und für eine Rücksicherung zur Verfügung stehen. Die Aufbewahrungszeit definiert, wie lange eine Sicherung im System geschützt ist, bevor sie gelöscht werden kann. Für eine Sicherungskette folgt die EOL den Regeln der abhängigkeitsbasierten Aufbewahrung und basiert auf der längsten EOL der voneinander abhängigen Sicherungssätzen in der Kette. Dadurch wird sichergestellt, dass keine Sicherung vorzeitig aus dem System entfernt wird, was zu einer Unterbrechung der Sicherungskette führen könnte, und dass voneinander abhängige Sicherungen während ihrer gesamten Aufbewahrungszeit verfügbar bleiben.
Weitere Informationen zur Aufbewahrungsverwaltung und Regeln zur Anpassung der EOL einer Sicherungskette finden Sie unter Automatisches Aufbewahrungsmanagement (EOL)
Sicherungssatzbaum
In der SEP sesam UI bietet eine Baumansicht für Sicherungssätze detaillierte Informationen über Sicherungssätze in einer Sicherungskette. Diese Ansicht zeigt Informationen über den aktuellen Sicherungssatz und alle vorhergehenden Sicherungssätze in derselben Sicherungskette, von denen der aktuelle Sicherungssatz abhängt.
Bei primären bzw. unabhängigen Sicherungen zeigt die Sicherungssatz-Baumansicht Rücksicherungsinformationen für den einzelnen Sicherungssatz an. Bei abhängigen Sicherungen zeigt die Ansicht Details nicht nur für den aktuellen Sicherungssatz, sondern auch für andere Sicherungen in der Sicherungskette, die für eine erfolgreiche Rücksicherung des aktuellen Sicherungssatzes erforderlich sind.
Die in einer Sicherungssatz-Baumansicht dargestellten Details sind schreibgeschützt und bieten Einblicke in den Rücksicherungsstatus der Sicherungen. Diese Übersicht kann zur Beurteilung von Abhängigkeiten und zur Bestimmung der EOL einer FDI-Sicherungskette verwendet werden, bevor manuelle Anpassungen an der EOL vorgenommen werden, die möglicherweise die Integrität der Sicherungskette stören könnten.
Die Zusammenfassung des Sicherungssatzbaums gibt Aufschluss über die Position und den Status von Sicherungssätzen in einer Sicherungskette für die Rücksicherung. Die Verfügbarkeit 5 zeigt beispielsweise an, dass nicht alle Sicherungssätze sofort zugänglich sind und migriert werden sollten, um sicherzustellen, dass ein Mount eingerichtet und eine selektive Rücksicherung durchgeführt werden kann.
Überprüfung der Abhängigkeiten in der Sicherungssatzbaumansicht
Um die Baumansicht des Sicherungssatzes in der Web UI zu öffnen, führen Sie die folgenden Schritte aus:
- Klicken Sie im Navigationsmenü auf Überwachung und dann auf Letzter Sicherungsstatus oder Sicherungen, um die Liste der Sicherungsergebnisse zu öffnen.
- Um die Sicherungsergebnisse zu öffnen, klicken Sie auf den Sicherungsauftrag eines ausgewählten Ergebnisses.
- Klicken Sie im Fenster mit den Eigenschaften des Sicherungsergebnisses auf Abhängigkeiten.
Eines der angezeigten Details in der Baumansicht der Sicherungssätze ist die Priorität, die den Speicherort und die Zugänglichkeit des Sicherungssatzes angibt. Die Priorität wird numerisch angegeben, wobei 1 die niedrigste Priorität darstellt (am wenigsten zugänglich für die Rücksicherung) und 6 (oder 7, wenn sie mit einem bestimmten Pool verbunden ist) die höchste Priorität (sofort für die Rücksicherung verfügbar).
Beispielsweise befindet sich ein Sicherungssatz zunächst im Medienpool DAY auf einem Datenspeicher und erhält die Priorität 7. Anschließend wird dieser Sicherungssatz in einen anderen Pool namens DeDup auf einem Datenspeicher migriert, und hier wird seine Priorität auf 6 herabgesetzt. Dann wird der Sicherungssatz weiter auf ein Band für die Langzeitspeicherung migriert, und die Priorität dieser Sicherungssatzkopie wird auf 1 gesenkt. Dies bedeutet, dass der Sicherungssatz nicht sofort für die Rücksicherung zugänglich ist, da Bänder zusätzliche Abruf- und Verarbeitungsschritte erfordern, bevor ihr Inhalt rückgesichert werden kann.
Darüber hinaus definiert die Verfügbarkeitsinformation der Sicherungssätze in der Kette die Gesamtverfügbarkeit in der Statusübersicht der Sicherungskette. Die Sicherungskette erhält den niedrigsten Verfügbarkeitsstatus (Priorität) aller angezeigten Sicherungssätze innerhalb der Sicherungskette, die für eine Rücksicherung erforderlich sind. Gibt es mehr als einen Sicherungssatz einer Sicherung in der Kette, wird der am schnellsten verfügbare (also der mit der höchsten Priorität) für die Rücksicherung verwendet.
Siehe auch
Automatisches Aufbewahrungsmanagement (EOL) - Ändern der Aufbewahrungszeit (EOL) - Sicherungsstrategie – Best Practices - *Löschen von Sicherungen - Bandmanagement